Brabham-Designer Gordon Murray war ein großer Anhänger der Kunst des Staubsaugens, Foto: Sutton
Brabham-Designer Gordon Murray war ein großer Anhänger der Kunst des Staubsaugens, Foto: Sutton

So etwas hatte die ganze Boxengasse noch nicht gesehen: Da schraubte dieser Teufelskerl doch glatt die Auspuffrohre seines neuen Autos verkehrt herum fest und blies die Abgase kräftig auf den wehrlosen Unterboden! Der Ottonormal-Autofahrer schüttelte nur mit dem Kopf: Wer macht denn so was, bitte schön?

Gestatten, Adrian Newey. Seines Zeichens ein bisschen altmodisch (ja, er entwirft selbst im Computerzeitalter und nach dem Jahreswechsel auf Zwanzig-Zwölf noch immer ganze Rennautos mit Stift und Papier), aber verdammt einfallsreich.

Solche Genies sind selten, aber in den Reihen von Formel-1-Teams durchaus immer wieder anzutreffen. Schließlich würde kaum ein normal denkender Mensch auf die Idee kommen, ein Loch in sein Auto zu fräsen, dort Luft einzuführen und den Luftstrom mit dem Knie oder der Hand zu beeinflussen.

F1-Leute machen so etwas gerne nach dem Frühstück - nur bei der Namensgebung gehen ihnen dann meistens die guten Ideen aus. Gibt's keine coolere Bezeichnung als "F-Kanal"? Und der "blown diffuser" war ja nun wirklich nicht gerade jugendfrei...

Aber Formel-1-Ingenieure waren schon immer etwas verrückt: Wer sonst schraubt einfach mal so Flügel an ein Auto? Sechs Räder, Schürzen, Staubsauger und zum Teil gänzlich durchgeknallte Konstruktionen in X- und T-Form entsprangen in der Vergangenheit den Gehirnwindungen der F1-Designer.

Auch 2012 wird ganz sicher wieder eine Entdeckung die F1-Welt revolutionieren, an die jetzt noch niemand denkt - außer dem cleveren Erfinder versteht sich. Und wie üblich wird es dafür einen völlig beknackten Namen geben. Wetten, dass?