Schumacher muss weiter auf seine Geschichte 2.0 warten, Foto: Sutton
Schumacher muss weiter auf seine Geschichte 2.0 warten, Foto: Sutton

In dieser denkwürdigen Sonntagnacht saßen Millionen Deutsche gebannt vor dem Fernseher. Tatort: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve. Was sahen unsere angespannten Augen da in der Zeitentabelle? P1 VET, P2 MSC. Dass Sebastian Vettel 2011 das eine oder andere Rennen anführte, war keine Besonderheit. Aber ein Silberpfeil auf Platz zwei, auch noch mit Michael Schumacher hinterm Steuer - das war mein absolutes Highlight der Saison.

Dass der Rekord-Champion auch in seinem stärksten Rennen nach dem Comeback den Red Bulls und McLarens nicht das Wasser reichen konnte, war kein Geheimnis. Doch allein das Gefühl, Schumacher könnte es nach 1715 Tagen Podiums-Abstinenz wieder aufs Treppchen schaffen, war etwas Besonderes und in diesem Fall zum Greifen nah.

Der Sport lebt von großen Geschichten

Dabei geht es überhaupt nicht um Sympathien. Nein, der entscheidende Punkt an dieser Geschichte ist Schumachers Status einer lebenden Legende - von dieser Spezies gibt es leider immer weniger.

Schumacher hätte sich nach seiner Ära auch ausruhen können, doch er wollte es noch einmal wissen. Weitermachen, obwohl man schon alles erreicht hat - das zeugt von wahrer Größe. Der Sport lebt davon, große Geschichten zu schreiben. Schumachers Rückkehr auf das Podium wäre eine tolle Story gewesen.