Wann wird der neue HRT erstmals im Einsatz zu sehen sein?, Foto: Sutton
Wann wird der neue HRT erstmals im Einsatz zu sehen sein?, Foto: Sutton

Das spanische Team HRT und die Wintertests waren bislang nicht die besten Freunde. Irgendwie wollte es nie klappen, dass die beiden zusammenfinden. 2010 hatte Colin Kolles bis zum letzten Moment gekämpft, damit es überhaupt ein Team gab, nachdem zuvor alle Stricke gerissen waren und er quasi als letzte Rettung zu Hilfe kam. 2011 wollte man alles besser machen, doch dann kam das überraschende Ende der Zusammenarbeit mit Toyota Motorsport im November 2010 und es wurde wieder eng. Zwar war das Auto beim letzten Test anwesend, fahren konnte es dann aber wieder nicht, weil Teile im Zoll hingen.

Und nun könnte es passieren, dass auch 2012 wieder einmal die Testfahrten flöten gehen. Die Geschichte klingt zumindest allzu vertraut. So gab es zunächst die volle Zuversicht, dass alles auf Kurs ist. Das Auto sollte für Testfahrten vor Saisonbeginn bereit sein, nach einer internen Umstrukturierung gibt es nun aber anscheinend Verzögerungen. Kolles hat das Team verlassen, Luis Perez Sala ist der neue Teamchef. Gleichzeitig wird auch das Hauptquartier des Rennstalls neu aufgebaut, dementsprechend ist auch da einiges zu tun.

Verzögerungen sind unvermeidlich

"Es ist unvermeidlich, dass wir durch diese Reorganisation Verzögerungen haben", meinte Sala gegenüber Radio Marca. "Außerdem verlangt die FIA nun, dass wir die Crashtests bestanden haben, bevor wir testen können, das legt die Messlatte noch höher. Ich hoffe, Ende Januar ist alles erledigt und wir schaffen die Vorbereitung, aber wenn es schwierig wird, dann hoffe ich zumindest, dass wir vor Melbourne den Shakedown schaffen."

Das Zeitfenster von Sala ist also relativ groß. Entweder die Vorbereitung schaffen oder doch nur auf einen Shakedown hoffen. Wer die Geschichte von HRT in seinen ersten beiden Jahren mitverfolgt hat, dürfte sich angesichts der bereits angekündigten Verzögerungen wohl darauf einstellen, den neuen Boliden des Teams wieder einmal erst beim ersten Rennen in Bewegung zu sehen. Bevor der Zynismus aber überhandnimmt, sollte man dann vielleicht doch noch etwas abwarten, immerhin ist in der Formel 1 schon Komischeres passiert als dass Teams es doch zu Testfahrten geschafft haben. Dennoch ist der nun eingeschlagene Weg aus den Vorjahren nur zu bekannt.