Besser hätte die Saison 2011 für Sebastian Vettel kaum laufen können, das ist kein Geheimnis. Dass sich Red Bull nach den vergangenen Erfolgen nicht ausruhen will, auch nicht. In Milton Keynes sieht die Truppe von Christian Horner keinen Grund, warum Red Bull nicht auch in der kommenden Saison der Favoritenrolle gerecht werden sollte. "Alles ist ans Limit gebaut", erklärt Vettel. "Wir pushen in jedem Bereich und manchmal können Teile brechen, aber dieses Jahr funktionierte alles gut. Das Ziel ist, dies aufrecht zu erhalten."

Regeltechnisch ändert sich für 2012 nicht allzu viel. Der gravierendste Einschnitt ist das vollständige Verbot des angeblasenen Diffusors - Red Bulls großem Trumpf zu Saisonbeginn. "Nächstes Jahr werden die Autos ein wenig anders sein", so Vettel. "Wenn auch keine Revolution, aber die Regeln haben sich wieder ein bisschen geändert, also müssen wir uns anpassen und im Moment geben wir richtig Gas, um das Auto fertig zu bekommen." Der RB8 soll kurz vor dem Auftakt der Wintertests präsentiert werden.

"Hoffentlich wird das Auto von Beginn an ziemlich zuverlässig sein, aber das Wichtigste ist, dass das Auto schnell sein wird", liest Vettel von seinem Wunschzettel ab. "Es ist einfacher, ein schnelles Auto zuverlässig zu machen, als ein zuverlässiges Auto schnell." Dass Red Bull nach der Titelverteidigung dazu der nötige Antrieb oder die Motivation fehlt, darüber macht sich der Heppenheimer überhaupt keine Sorgen. Im Laufe der Saison wurde er nicht müde zu betonen, wie viel Spaß die Arbeit mit dem Team bereite und wie sehr sich jeder in das Projekt einbringe.

Auch Vettel selbst, der einen Rekord nach dem anderen bricht, ist offenbar noch lange nicht satt. "Im Alter von 24 Jahren wäre es traurig, dass das der Höhepunkt meines Lebens war und es von nun an nur noch schlechter wird", meint er. "Selbst, wenn ich irgendwann zurücktrete, werde ich jeden Morgen aufwachen und denken, dass mein bester Tag noch kommen wird."