Die Teamvereinigung FOTA steckt in einer tiefen Krise, doch die Beschlüsse gelten weiter. So zumindest für das Red-Bull-Team, dessen Teamchef Christian Horner klar macht, dass auch die aus der FOTA ausgestiegenen Teams sich an das RRA halten möchten. "Die FOTA hat eine Menge guter Dinge getan, als sie gebildet wurde", sagt er, betont aber, dass sie in den letzten Monaten immer ineffektiver geworden sei.

Die Entscheidung für den Ausstieg aus der FOTA läge nicht beim Konzept des Ressource Restriction Limits, sondern in dessen Natur. Red Bull war beschuldigt worden, das RRA auf eine sehr eigenwillige Art und Weise zu interpretieren und sich so Vorteile zu verschaffen. Natürlich hat das Team dies immer wieder bestritten.

Probleme liegen für Horner im unterschiedlichen Aufbau der Formel-1-Teams: "Einige gehören zu Automobilkonzernen, andere sind unabhängig und wenn man sich die Beschränkungen ansieht, die funktionieren, wie die Limitierung der Stunden im Windkanal, das Testen, die Personalbeschränkung, eben die Dinge, die man nachvollziehen kann, dann klappt das auch sehr gut." Probleme würden sich bei den Konzernen ergeben.

Motor als möglicher Ausstiegsgrund

Adrian Newey erklärt dies genauer: "Einige Teams sind Tochtergesellschaften von großen Automobilherstellern, und da wird es schwierig, nachzuvollziehen, wie sich ihre Ressourcen zusammensetzen." Daher sei Transparenz ein wichtiges Ziel. Wenn Dinge nicht messbar seien, käme es schnell zu Anschuldigungen."

Der Motor scheint einer der zentralen Streitpunkte beim RRA zu sein, Foto: Sutton
Der Motor scheint einer der zentralen Streitpunkte beim RRA zu sein, Foto: Sutton

Ein wichtiger Punkt der RRA-Diskussion ist der Motor. "Alle Teams sind gewillt, die Kosten einzugrenzen, es geht nur darum, wie es gemacht werden soll. Und man kann nicht einfach den Motor herausnehmen, wenn einige Teams ihre eigenen Aggregate herstellen, und somit ist es wichtig, dass man die Teams als Ganzes betrachtet und nicht einfach nur das Chassis herausnimmt." Red Bull wolle auf jeden Fall ein Wettrüsten wie vor einigen Jahren zwischen den Herstellern verhindern.

Scheinbar haben einige Teams also versucht, den Motor aus dem RRA herauszunehmen, was Red Bull zu dem Ausstieg veranlasst hat. Horner will aber nicht ausschließen, dass sein Rennstall der FOTA nach Ablauf der zweimonatigen Frist, die jedes ausgestiegene Team absitzen muss, wieder beitreten könnte und sagt: "Nichts ist für immer in Stein gemeißelt, aber für den Moment haben wir das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben."