Zu Saisonbeginn überraschte Lotus Renault GP die Konkurrenz mit einem radikalen Design, allen voran beim Auspuff. Der Weg schien zu Anfang noch der richtige zu sein, doch im Laufe der Saison ging es für das Team stetig bergab. Deshalb entschloss sich der Rennstall einen konservativeren Weg beim Design des 2012er-Boliden einzuschlagen.

"Sicherlich werden wir auf die eine oder andere Weise trotzdem kreativ sein, denn nur dadurch kann man den Unterschied machen - wie das Renault war als das Team Weltmeister wurde", erklärte Teamchef Eric Boullier. Einen schweren Rückschlag erlebte Lotus Renault GP mit dem Unfall von Teamleader Robert Kubica.

"Wenn man sich in einer Spirale nach unten befindet, dann ist es schwer aus dieser auszubrechen. Wir hatten einen guten Saisonstart, die schnellsten Rundenzeiten in Valencia und dann passierte der Unfall von Kubica", erinnert sich Boullier. Die neue Fahrerpaarung mit Nick Heidfeld und Vitaly Petrov brachte nicht die erwarteten Ergebnisse. "Das lag nicht an den Fahrern, sondern viel mehr am Paket. Die Ideen waren zu innovativ - wir mussten schließlich eine Entscheidung treffen, um die Spirale zu durchbrechen", sagte Boullier.

Ein Identitätsproblem

Seitens des Teams ist man sich der Fehler bewusst - zum einen ging die Entwicklung des Autos während der Saison nicht schnell genug voran, zum anderen war alles rund um Kubica aufgebaut. "Es gibt definitiv ein Identitätsproblem im Team. Das liegt auch daran, dass sich zwei Teams um den Namen gestritten haben und ein Jahr lang fragte sich jeder: 'Sind wir Renault, Genii und wohin geht die Reise?' Und ich hatte keine Antwort", verriet Boullier.

Es brauchte einige Zeit, um den ganzen Müll zu beseitigen. "Da war definitiv viel Müll, denn man kann nicht 2006 Weltmeister sein und 2009 plötzlich nur noch Achter in der Meisterschaft. Nicht zu vergessen, haben wir alles auf Kubica aufgebaut und nach seinem Unfall war die Grundlage nicht mehr vorhanden", so Boullier.