"Das war ein ziemlich guter Freitag. Wir sind durch unser Programm gekommen und haben alles getan, was wir machen mussten - das ist also gut", freute sich Jerome d'Ambrosio nach den beiden letzten Freitagstrainings des Jahres. In Sachen Leistung würde Virgin auf dem Rundkurs im Herzen Sao Paulos gar nicht so schlecht dastehen. "Mit der Balance bin ich aber noch nicht zufrieden - da müssen wir heute Nacht noch etwas dran arbeiten", so der Belgier, der nach P22 am Vormittag, in der zweiten Session des Tages als 21. sogar seinen erfahrenen Teamkollegen Timo Glock hinter sich lassen konnte.

Ganz problemlos sei der Brasilien-Auftakt aber trotzdem nicht verlaufen. "Ich glaube, die Strecke ist in Bezug auf die richtige Balance ziemlich schwierig und es sieht so aus, als ob alle Probleme mit dem Übersteuern hätten", erklärte der 25-Jährige, der anfügte: "Das ist also nicht einfach." Für den Samstag könne man an diesen Schwierigkeiten aber definitiv noch arbeiten. "Allerdings müssen wir im Hinterkopf behalten, dass das Wetter morgen wahrscheinlich nicht mehr so gut sein wird", warnte D'Ambrosio vor dem angekündigten Regen.

Pirelli-Reifen schlugen sich gut

Virgin-Teamchef John Booth war mit der Performance seines Teams am ersten Tag in Interlagos zufrieden. "Beide Piloten hatten einen guten Brasilien-Auftakt und die Ingenieure konnten die geplanten Programmpunkte ohne Zwischenfälle durchziehen", freute sich der Brite. "Die harten Testreifen, mit denen wir zu Beginn beider Sitzungen gefahren sind, scheinen im Vergleich zu der aktuellen harten Mischung ein Schritt nach vorne zu sein und haben den Piloten den Start ins Wochenende hier erleichtert", lobte Booth auch Reifenhersteller Pirelli.

Das Team hätte bereits am Freitag an beiden Autos viele verschiedene Set-Ups ausprobiert, um unter anderem zu evaluieren, wie man sich im Zuge der für das restliche Wochenende drohenden Mix-Bedingungen, mit einer Regenabstimmung auf trockener Piste schlagen würde. "Die Pace war auf den weichen Reifen auch über die Distanz konstanter und der Verschleiß geringer, als wir das vorab vorhergesagt hatten", verriet Booth zufrieden. Wie viele der Konkurrenten, würde aber auch Virgin auf dem welligen Kurs von Interlagos mit einem nervösen Heck kämpfen. "Trotzdem sind wir mit dem Tag zufrieden und nun gespannt, was uns das Wetter morgen und am Sonntag so beschert."