Trotz aller Nebengeräusche um seine sportliche Zukunft und eine mögliche Vertragsverlängerung bei Force India, erklärte Adrian Sutil im Vorfeld des Großen Preises von Brasilien, dass für ihn im Moment einzig und allein das Saisonfinale wichtig sei. "Ich bin jetzt wieder punktgleich mit dem Zehnten. Das möchte ich natürlich gerne ändern", verriet der Gräfelfinger, der ausrechnete, in Sao Paulo mindestens drei Punkte einfahren zu müssen, um auch noch den neuntplatzierten Vitaly Petrov abzufangen.

Das große Ziel beim Saisonabschluss sei ganz klar, doch noch in die Top-10 des Gesamtklassements vorzudringen. "Das wäre ganz toll und wirklich wichtig für mich", so der Force-India-Pilot. Im Vergleich zu seiner letzten Saison meinte Sutil: "Ich glaube es ist immer besser, am Ende stärker zu sein, denn dann geht man mit einem guten Gefühl in den Winter." Bei den Wintertests 2010 habe es für sein Team noch nicht unbedingt rosig ausgesehen. "Da waren wir gerade einmal vor Lotus." Daher sei die Steigerung über den Jahresverlauf doch sehr positiv. "Nach diesem Wochenende haben wir hoffentlich den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM sicher. Es sieht gut aus, aber wir müssen dranbleiben", so der Deutsche.

Traditionskurs mit Flair

Ein Spaziergang im Sonnenschein - Adrian Sutil mag den Kurs von Interlagos, Foto: Sutton
Ein Spaziergang im Sonnenschein - Adrian Sutil mag den Kurs von Interlagos, Foto: Sutton

"Das wäre dann schon einmal ein Platz besser als letztes Jahr. Dafür, dass wir zu Jahresbeginn so hinten dran waren, ist das dann doch noch gut." Eine erneute Leistungssteigerung der Inder im Jahr 2012, erwartete Sutil allerdings nicht zwingend. "Von da aus, wo wir im Moment sind - hinter Mercedes, sprich einem Top-Team - wäre es schön, wenn wir die Lücke nach vorne schließen könnten. Aber klar: Je weiter vorne man ist, desto schwieriger wird es. Wenn wir so weitermachen können und die Saison vor allem einmal konstant, von Anfang bis Ende, hier vorne fahren können, dann sind auch viel mehr Punkte drin", meinte der Deutsche, der glaubte, dass das Team in diesem Fall viel besser dastehen könnte.

Die Strecke in Interlagos würde er mögen, auch wenn seine Erinnerungen an den Kurs nicht immer die besten seien. "Das Qualifying war hier letztes Jahr total verkorkst und ich bin dann auch noch zurückgesetzt worden und musste vom letzten Platz aus starten. Ich bin dann noch Elfer geworden und das hat Spaß gemacht. Dieses Jahr ist es aber ganz wichtig, endlich einmal Punkte zu holen", sagte der 28-Jährige, der sich erinnerte: "Ich stand hier 2009 einmal als Dritter in der Startaufstellung - das war ein schönes Erlebnis." Toll sei alle Jahre wieder das Flair in Sao Paulo. "Das hier ist noch eine der alten Strecken. Es geht hoch und runter und obwohl es nur wenige Kurven gibt, ist es schwierig hier zu fahren."

Im Vergleich zu den modernen Kursen der F1 würde der Kurs viel durch seine Tradition wieder wettmachen. "Ich mag es auch, wenn das Fahrerlager etwas kleiner ist. Es sieht dann voller aus und man sieht mehr Leute - es ist dann einfach geselliger", so Sutil, der anfügte: "Man braucht nicht immer das modernste Fahrerlager und die modernste Strecke. Abu Dhabi finde ich manchmal sogar schon zu perfekt. Das hier hat mehr Charakter - besonders, wenn man am Sonntag dann die brasilianischen Fans sieht. Das kann man halt nicht erkaufen, das ist einfach etwas Besonderes."