Pedro de la Rosa hält die Nachwuchsfahrertests in der Formel 1 in ihrer aktuellen Konsequenz für unsinnig. Mit Blick auf den Rookietest in Abu Dhabi, der in dieser Woche stattfand, meinte der Spanier, dass es nicht fair sei, dass ältere Piloten außen vor seien, nur um der Jugend zwanghaft eine Chance zu geben. Die ganze Regelung würde in ihrer momentanen Form keinen Sinn machen.

"Sinn macht für mich nur, dass die Kosten begrenzt und kontrolliert werden", erklärte De la Rosa in Bezug auf die Testfahrten. "Aber ich muss schon bitten - sie so sehr einzuschränken, dass einzig und allein junge Piloten, an gerade einmal drei Tagen in der Saison fahren dürfen, scheint übertrieben und ist in einem Sport, der in der Welt des Motorsports das größte Vorbild für Wettstreit und Innovation sein sollte, eine Fehlentwicklung", so der 40-Jährige gegenüber Formulasantander.

Alter ein dehnbarer Begriff?

Es sei lächerlich, dass ein junger Fahrer, wie der 21-jährige Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari, von solchen Testgelegenheiten ausgeschlossen sei, weil er bereits mehr als zwei Grand Prix bestritten habe. Im Gegenzug dürften Piloten wie Gary Paffett, der mit 30 Jahren ganze neun Jahre älter ist als der Toro-Rosso-Jungspund, aber am Young-Driver-Test teilnehmen. Auf Grund ihrer mangelnden Rennerfahrung bleiben solche Fahrer laut Definition auch "weiterhin jung".

Für De la Rosa eine Regelung, die auf Dauer unhaltbar ist, zumal sie im Ernstfall für viele Piloten bei einem überraschenden Einsatz keine angemessene Vorbereitung zulassen würde. "Man muss sich einmal vorstellen, David Ferrer müsste in einem Davis Cup Finale für den verletzten Rafael Nadal einspringen, hat davor aber sechs Monate lang nicht trainieren dürfen", spottete De la Rosa, der in diesem Jahr beim Großen Preis von Kanada selbst ohne großartige Vorbereitung für den verletzten Sauber-Rookie Sergio Perez einspringen musste.