Zum Abschluss des Rookietests auf dem Yas Marina Circuit teilten sich Charles Pic und Robert Wickens das Virgin-Cockpit. Der Franzose bekam vom Team am Vormittag eine weitere Einsatzchance zugesprochen, da er nach mehreren technischen Problemen am Vortag nicht wirklich ausreichend Zeit auf der Strecke verbringen konnte. Bei beiden Piloten stand am letzten Testtag in der Wüste vor allem Abstimmungsarbeit mit den Reifen auf dem Programm - zudem schraubten die Mechaniker bereits einige Weiterentwicklungen für die kommende Saison an den Boliden.

Pic beendete seine Ausfahrt nach 49 Runden auf dem vorläufig zehnten Rang des Zeitentableaus. Im Laufe der Nachmittagssitzung wurde er dann jedoch noch auf den 14. und letzten Platz nach hinten durchgereicht. Schneller war dabei auch sein Kollege Wickens, der erstmals seit seinem Freitagseinsatz vor dem Großen Preis von Abu Dhabi wieder im MVR-02 saß und dabei 15 Runden weniger absolvierte als Pic. "Ich wusste bereits vorab, dass ich nur begrenzt Zeit haben würde - außerdem dauerte es noch ein bisschen, bis das Auto so eingestellt war, wie ich es haben wollte", sagte Wickens, der sich am Donnerstag schlussendlich mit P13 begnügen musste.

Vorfreude auf das neue Auto

Ein alter Bekannter: Charles Pic wird von Ex-F1-Pilot Olivier Panis gemanagt, Foto: Sutton
Ein alter Bekannter: Charles Pic wird von Ex-F1-Pilot Olivier Panis gemanagt, Foto: Sutton

"Ich habe dann direkt damit begonnen, die Pirelli-Entwicklungsreifen zu testen und war überrascht, wie verschieden sie doch waren", meinte der Kanadier, der feststellte: "Es war ein beschäftigungsreicher Nachmittag." Alles habe er aus dem Auto wohl nicht herausholen können - trotzdem sei er aber zufrieden mit seinem Fortschritt und seiner Rundenzeit. "Ich muss die genauen Details nun einmal mit den Ingenieuren durchsehen, um meine Leistung wirklich beurteilen zu können, aber insgesamt bin ich mit unserer heutigen Arbeit zufrieden", meinte Wickens, der die Gelegenheit wahrnahm, sich beim Team für die Einsatzchance zu bedanken.

"Mein Dank ans Team, denn diese Woche hier war eine sehr positive Erfahrung und ich habe es wirklich sehr genossen", meinte auch Rookie-Kollege Pic. Der Franzose erklärte, dass er sich am Vormittag erneut gut mit dem Auto vertraut machen konnte und sich die Abläufe für ihn langsam normalisieren würden. "Es war eine gute Erfahrung - wir sind zwei Versuche auf den neuen Reifen gefahren und dann noch einmal einen Long-Run über 18 Runden", verriet der 21-Jährige, der auch Starts simulierte und Boxenstopps übte. "Erneut gab es viel zu lernen und ich konnte eine Menge Informationen aufsaugen", freute sich der GP2-Pilot im Anschluss.

Teamchef John Booth war mit dem Fortschritt seiner Rookies zufrieden. "Das war hier in Abu Dhabi eine fantastische Woche - wir konnten die Nachwuchspiloten von Marussia Virgin und die zukünftige Fahrergeneration testen", meinte der Brite erfreut. "Alle haben sich eindrucksvoll geschlagen und es war uns eine Freude mit ihnen zu arbeiten", sagte der Virgin-Boss in Bezug auf seine Piloten. Man habe auf Yas Island vornehmlich zwei Ziele verfolgt: Die jungen Fahrer zu testen und die Entwicklung für 2012 voranzutreiben - beides sei geglückt. "Nun freuen wir uns auf den Saisonabschluss in Sao Paulo und können den Testbeginn mit dem neuen Auto kaum noch erwarten", so Booth.