Ähnliches Bild wie bei den "Großen" in der Formel 1 während der Young Driver Days in Abu Dhabi: am Ende steht ein Red Bull vorn. Was Sebastian Vettel und Mark Webber auf dem Yas Marina Circuit nicht gelang, holte Jean-Eric Vergne nach. Der 21-jährige Franzose schnappte sich zum Auftakt der dreitägigen Tests die Bestzeit im RB7. Bereits in der ersten Session am Vormittag hatte der Youngster die schnellste Runde absolviert. Mit seiner 1:40.011er Zeit war Vergne fast eine Sekunde schneller als Jules Bianchi, der den Ferrari über den 5,544 km langen Kurs pilotierte. "Ein fantastischer Tag für mich", sagte Vergne. "Das Weltmeisterauto zu fahren ist einfach großartig und ich genoss jede Runde. Ich versuche, so viel wie möglich zu lernen und möglichst viel mitzunehmen."

Bianchi hatte auch am Vormittag die zweitschnellste Zeit gefahren, dort allerdings knapp zwei Sekunden Rückstand auf Landsmann Vergne gehabt. "Es ist großartig, wieder hinterm Lenkrad eines Ferraris auf einer realen Strecke zu sitzen", jubelte Bianchi nach 85 Runden im 150° Italia. "Ich bin dieses Auto bereits bei Aero-Tests gefahren, aber einen realen Test zu absolvieren ist eine ganz andere Geschichte. Jetzt freue ich mich auf zwei weitere Testtage und hoffe, so weiter machen zu können wie wir starteten, mit vielen abgespulten Kilometern und ohne Probleme."

Vergne spulte zum Auftakt 83 Runden ab, Foto: Sutton
Vergne spulte zum Auftakt 83 Runden ab, Foto: Sutton

Die drittbeste Zeit ging an Robert Wickens, der auf Lotus Renault GP unterwegs war. Nach 78 abgespulten Runden fehlten ihm gute zwei Sekunden auf Vergne, den er in der diesjährigen Formel Renault 3.5 im Titelkampf besiegt hatte. Fabio Leimer brannte die viertschnellste Zeit des Tages in den Asphalt. Der Schweizer hatte nach einer mittelmäßigen Saison in der GP2 ein Cockpit im Team von Peter Sauber ergattert und war knapp sechs Zehntel schneller als Gary Paffett. Der DTM-Veteran und McLaren-Testfahrer war für die Briten im Einsatz und teilte sich das Cockpit mit Oliver Turvey (Platz acht.).

Getriebeprobleme bei Williams

Zwischen den beiden McLarens ordneten sich Max Chilton (Force India) sowie Valtteri Bottas (Williams) ein. Der Finne verlor allerdings einiges an Streckenzeit, nachdem der FW33 mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte. Nach einem Wechsel des Teils ging es nachmittags aber wieder auf die Strecke. Sam Bird, der bereits im vergangenen Jahr die Young Driver Days für Mercedes bestritt und die diesjährige GP2-Saison als Gesamtfünfter abschloss, erzielte die neuntschnellste Zeit am Dienstag. Sein Rückstand auf die Spitze: knapp dreieinhalb Sekunden.

"Wir haben heute gute Arbeit geleistet", war Bird zufrieden, obwohl ein Getriebeproblem während des ersten Trainings etwas Zeit gekostet hatte. "Es ist fantastisch, wieder hinter dem Steuer eines Formel-1-Autos zu sitzen, ich habe es wirklich genossen. Ich freue mich auf die kommenden beiden Tage und darauf, an der Arbeit des Teams für 2012 mitzuwirken." Am Dienstag war Mercedes noch auf den Pirellis von 2011 unterwegs, am Mittwoch sollen die neuen Mischungen zum Einsatz kommen.

Die Top-10 komplettierte Rodolfo Gonzales für Team Lotus. Der GP2-Starter teilt sich das Cockpit des T128 an den drei Tagen mit Luiz Razia und Alexander Rossi. Stefano Coletti (Toro Rosso), Dani Clos (HRT) sowie die beiden Virgin-Youngster Charles Pic und Adrian Quaie-Hobbs rundeten den ersten Tag ab. Letztere beide drehten 30 respektive 32 Runden und hatten zum Schluss rund sieben Sekunden Rückstand auf Vergnes Bestzeit. Am Mittwoch gehen die Tests weiter, bei denen Pirelli gleichzeitig neue Reifenmischungen für die kommende F1-Saison testet.