Heute ging bei dir sehr viel schief - was wäre denn drin gewesen, wenn ihr euer geplantes Konzept hättet durchziehen können?
Bruno Senna: Was soll ich sagen - es war halt einer dieser Tage, an dem wirklich alles zusammen kam. Wir hatten eine etwas gewagte Strategie geplant: Mit den harten Reifen zu starten und die dann gleich nach der ersten Runde zu entsorgen - ursprünglich dachten wir sogar, dass es dann vielleicht mit zwei Stopps geht. Nachdem klar war, dass das nicht funktionieren würde, haben wir auf drei Stopps umgestellt. Schwer zu sagen, wofür es gereicht hätte, wenn alles optimal gelaufen wäre. Der Speed im ersten Stint war jedenfalls gut und ich bin auch an den meisten ziemlich problemlos vorbei gekommen.

Bis wieder das KERS ausgefallen ist?
Bruno Senna: Ja, gleich nach dem Boxenstopp - also bin ich die letzten 34 Runden wieder ohne gefahren, was hier mindestens eine halbe Sekunde pro Runde kostet. Es ist ja nicht nur der Speed auf der Geraden, es verändert ja auch die Bremsbalance negativ. Damit war die ganze Strategie schon beim Teufel, denn ab da hatte ich ja keine Chance mehr, so zu attackieren, wie es nötig gewesen wäre.

Dann kam auch noch die Strafe wegen der blauen Flaggen. Was war da los?
Bruno Senna: Die verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz - da hat es schon viel schlimmere Situationen gegeben. Button ist vor Kurve sieben auf mich aufgelaufen, auf der Geraden danach habe ich ihn vorbeigelassen. Aber wenn die Sportkommissare das so sehen, muss man es akzeptieren.

Am Ende bist du doch auf völlig abgefahrenen Reifen ins Ziel gekommen. Warum habt ihr keinen Stopp mehr gemacht, wie es geplant war?
Bruno Senna: Zu dem Zeitpunkt hätte das auch keinen großen Unterschied mehr gemacht. Beim Stopp hätte ich ja auch viel Zeit verloren - so halt dann in den letzten Runden.