Allzu betrübt wollte Lewis Hamilton nach seiner knappen Niederlage im Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi nicht sein - zu gering sei der Abstand zu Sebastian Vettel und zu groß die Chance, das Blatt im Rennen am Sonntag noch zu wenden. So stellte der Brite zwar fest, dass es "schön gewesen wäre, die Pole-Position einzufahren" - doch Hamilton wusste selbst: "Dieser Red Bull ist in Q3 immer verdammt schnell!"

Gründe zur Hoffnung für das Rennen gäbe es aber zuhauf. "Wir haben unser Auto auf manchen Strecken an einem Punkt, an dem es besonders gut arbeitet und hier schien es schon immer so, als würde es gut laufen", reflektierte der McLaren-Star. "So konkurrenzfähig zu sein, wie wir das hier an diesem Wochenende waren, ist sehr ermutigend - wir stehen in der ersten Startreihe und können von dort aus folglich ein gutes Rennen haben", meinte der 26-Jährige, der anfügte: "Zum ersten Mal seit langer Zeit, war auch meine Pace auf den Long-Runs ziemlich gut."

Kollisionsgefahr in Kurve eins

Die Szene die Hamiltons Gemüt erhitzte - bereits 2010 wurde es zwischen ihm und Vettel in der ersten Kurve eng, Foto: Sutton
Die Szene die Hamiltons Gemüt erhitzte - bereits 2010 wurde es zwischen ihm und Vettel in der ersten Kurve eng, Foto: Sutton

"Ich denke, wir hatten mehr Sprit an Bord, als die anderen Teams. Ich habe für morgen also in der Tat ein sehr gutes Gefühl", strotzte Hamilton vor Selbstbewusstsein. Eine Taktik für das Rennen habe er sich auch schon zurechtgelegt. "Ich hoffe, dass ich einen guten Start habe - ich will wirklich als Erster in die erste Kurve einbiegen", so der Brite, der aber auch noch einen Plan B in der Hinterhand hatte. "Sollte das nicht klappen, werde ich Sebastian so dicht folgen, wie ich nur kann und mein Bestes geben, um ihn nicht mehr als eine Sekunde davonziehen zu lassen."

Dann würde er versuchen, den Red-Bull-Champion in der DRS-Zone abzufangen. Damit es soweit aber gar nicht erst kommt, läge sein Fokus vermehrt auf dem Start. "Letztes Jahr bin ich als Zweiter losgefahren, habe in der ersten Kurve aber früh gebremst und Sebastian die Kurve überlassen. Ich habe ihm gerade aber schon angekündigt, dass das morgen nicht noch einmal passieren wird", schickte der für seine oftmals ungestüme Fahrweise bekannte McLaren-Pilot eine kleine Kampfansage in Richtung seines Kontrahenten.

Button kämpfte mit dem Auto

Direkt hinter den beiden potentiellen Streithähnen startet am Sonntag Jenson Button. Der Weltmeister von 2009 stand bei beiden bisherigen F1-Auftritten in Abu Dhabi auf dem Podest. Im Rennen will auch er noch ein Wörtchen um den Sieg mitreden - mit seiner Qualifying-Performance wollte er letzten Endes aber nicht gänzlich zufrieden sein. "Ich konnte dieses Wochenende nie so wirklich eine Balance finden, die mir perfekt passt. Das Auto hat sich dann für das Qualifying noch einmal ganz schön verändert", bemängelte der Brite, der angab, bereits im Training Probleme mit der Heckpartie seinen MP4-26 gehabt zu haben.

"Im Zeittraining hatte ich dann zwar auf einmal Grip auf der Hinterachse, dafür aber auch massives Untersteuern - für mich fühlte sich das Auto also erneut komplett anders an." In der Kürze der Zeit habe man diesbezüglich natürlich nur bedingt reagieren können. "Wir haben dann alles versucht, was wir nur machen konnten, um das Auto besser zum Laufen zu bringen und mit dem Resultat fühlte ich mich tatsächlich wohler", so Button, der angab: "Platz drei ist keine schlechte Ausgangsposition - hoffentlich können wir einen der Red Bulls morgen schlagen."