Zwar muss das Renault-Team um seinen fünften Platz in der Konstrukteurs-Wertung keine große Angst mehr haben, dennoch sind Punkte für die Mannschaft immer willkommen. Doch in Indien wurden sie mit den Plätzen elf und zwölf verpasst. Vitaly Petrov hatte die Zähler als Elfter um weniger als eine Sekunde verfehlt, obwohl er nur als 16. ins Rennen gegangen war, da er aufgrund der Kollision mit Michael Schumacher in Korea fünf Startplätze verloren hatte. "Mein Start war gut, vor allem weil ich ja mit harten Reifen losgefahren bin", sagte der Russe.

Bei seinem frühen ersten Stopp, bereits in Runde drei, um auf weiche Reifen umzusatteln, machte er aber einen Fehler mit der Kupplung und verlor Zeit. Dadurch blieb er hinter Sergio Perez und Adrian Sutil, die im Ziel auch vor ihm waren. "Ihre Autos waren auf der Geraden schneller als meines, dadurch war das Überholen unmöglich, aber ich habe weiter wie die Hölle attackiert, um vorbeizukommen. Ich hatte viel Übersteuern, wodurch das Fahren schwierig war und ich verlor das Auto in Kurve neun, nachdem ich den Kerb traf. Dadurch kam ich aufs Gras und schmiss das Auto beinahe weg, aber zum Glück konnte ich das kontrollieren."

Boullier verlangt besseres Finish

Das punktelose Ende des Wochenendes frustrierte die Teamleitung besonders. Teamchef Eric Boullier sprach von einer verpassten Möglichkeit, da die Pace von Renault am Buddh International Circuit gut war. "In den Trainings konnten wir manchmal zeigen, was wir können, aber wir konnten nicht die schnellen Runde aus dem Hut zaubern, als es darauf ankam. Wir müssen uns jetzt für die letzten beiden Rennen zusammenreißen, damit wir die Saison besser zu Ende bringen", betonte der Teamchef.

Auch Technikdirektor James Allison war nicht begeistert, er hatte Platz acht oder neun durchaus in Reichweite gesehen. Er sah aber das Qualifying als Auslöser für das problematische Rennen. "Gute Starts konnten etwas davon wettmachen, aber danach entwickelte sich das Rennen für beide Fahrer schlecht. Wir wählten eine umgedrehte Strategie für Vitaly, damit er eine Chance hat, im Rennen mehr freie Fahrt zu haben - das ist ein guter Weg, um eine gute Pace auch nutzen zu können. Jeder Vorteil, den das gebracht hätte, wurde aber durch seine Fingerprobleme an der Kupplung beim ersten Stopp ausgelöscht. Dadurch kam er in Runde vier hinter Perez raus und steckte dort den Rest des Rennens fest", berichtete Allison.