Die Formel 1 befindet sich ein Jahr vor dem Premierenrennen im texanischen Austin im USA-Fieber - nun kommt 2013 auch noch ein spektakulärer Grand Prix in New York hinzu. Auch für Lewis Hamilton dreht sich im Moment alles um Amerika. Auf der einen Seite auf Grund der New-York-Pläne, die der Brite sehr befürwortet - auf der anderen Seite aber auch durch die vom tödlichen IndyCar-Unfall seines Landsmannes Dan Wheldon entfachte Sicherheitsdebatte im Motorsport.

Mit der Bekanntgabe des Laufs am Hudson River durfte der amerikanische Motorsport nach zuletzt dunklen Stunden dieser Tage erstmals wieder positive Schlagzeilen schreiben. Das geplante Event im Big Apple wird von allen bereits mit Spannung herbeigesehnt - so auch von McLaren-Star Lewis Hamilton, der sich ob der Neuigkeiten sehr freute. "Das ist gigantisch. Ich habe wirklich nur auf ein Rennen in New York gewartet. Ich kann es kaum erwarten", verriet der Brite mit Blick auf den New-York-Auftritt der Königsklasse.

"Das sind Schauplätze, die mit Rennen wie Singapur mithalten können. Vielleicht richten sie es dann ja auch bei Nacht aus", hoffte der McLaren-Pilot, der fand: "Es ist wirklich extrem aufregend." Dass mit dem Lauf im texanischen Austin bereits im nächsten Jahr ein Rennen auf amerikanischem Boden anstünde, mache es noch besser. "Ich hoffe echt, dass wir wirklich zwei Grand Prix in den USA bekommen - es gibt dort eine große Anhängerschaft und das ist wirklich ein Teil der Welt, in dem wir fahren sollten", fand Hamilton, der 2007 in Indianapolis schon einmal einen Großen Preis im Land der unbegrenzten Möglichkeiten für sich entscheiden konnte.

Wheldon-Katastrophe stimmt nachdenklich

Lewis Hamilton konnte 2007 bereits in Indianapolis gewinnen - in New York möchte er seinen USA-Erfolg 2013 gerne wiederholen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton konnte 2007 bereits in Indianapolis gewinnen - in New York möchte er seinen USA-Erfolg 2013 gerne wiederholen, Foto: Sutton

GP-Premieren haben es der Formel 1 zur Zeit also angetan. Bereits dieses Wochenende steht das Indien-Debüt der Vollgas-Branche an. Wie er den Buddh International Circuit einschätze, wollte der 26-Jährige aber noch nicht sagen. "Ich kann das noch nicht beurteilen, da ich die Strecke bislang lediglich im Simulator gefahren bin", so Hamilton, dem vor Ort aber auffiel, dass es einige schnelle Mutpassagen gibt. Am Computer seien das nur langgezogene Kurven gewesen. "Es ist jetzt mit Sicherheit keine neue Eau Rouge dabei, aber ein bisschen wie Pouhon in Spa - eben nicht mit Vollgas, aber dafür mit zwei Scheitelpunkten. Solche Kurven gibt es nicht oft auf der Welt", lobte der Brite den neuen Kurs.

Auf einem neuen und modernen Kurs seien solche schnellen Abschnitte auch kein Problem. Gerade im Zuge der, durch die tödlichen Unfälle von IndyCar-Pilot Dan Wheldon und MotoGP-Star Marco Simoncelli ausgelösten, jüngsten Sicherheitsdiskussion im Motorsport, sei das beruhigend. "Die Formel 1 ist viel sicherer als die IndyCar-Serie und natürlich auch als der Motorradsport", stellte Hamilton klar, der allerdings anfügte: "Es war trotzdem ein großer Schock für die ganze Szene. Ich glaube niemand hat erwartet, dass das passiert."

"Ich denke, die Gedanken aller sind im Moment bei diesen Personen und ihren Familien. Man kann sich ja gar nicht vorstellen, was die im Moment durchmachen müssen", so der Brite in Bezug auf die verunfallten Kollegen. "Was mich aber wenigstens ein bisschen tröstet, ist die Tatsache, dass sie das getan haben, was sie liebten - und in dieser Position sind wir hier ja alle so ein bisschen", meinte der McLaren-Pilot, der seinem Landsmann Wheldon Tribut zollte. "Ich hatte zu Dan zwar keine besondere Verbindung - ich denke, was den Kartsport in England betrifft, fuhr er ja mehr zu Jensons Zeit", meinte Hamilton.

"Ich glaube er ist später dann schon Formel Ford gefahren, da habe ich ihn ein bisschen aus den Augen verloren. Was er dann aber bei den IndyCars gemacht hat, war phantastisch und das habe ich natürlich verfolgt", erinnerte sich der 26-Jährige, der anfügte: "Es ist wirklich ein herber Verlust und ich wünschte, er wäre noch hier. Er war ein toller Fahrer." Die Tragödie würde bei allen ihre Spuren hinterlassen. "Ich glaube, es bringt einen dazu, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist. Das rückt einfach alles in eine andere Perspektive und man merkt, dass man alles aussprechen sollte, was man manchen Leuten vielleicht noch sagen will", so Hamilton nachdenklich.