Bei HRT ist man schon mit kleinen Dingen zufrieden. Das Team rund um Teamchef Collin Kolles ist auf die letzte Startreihe abonniert. Das einzige realistische Ziel für den bayerisch-spanischen Rennstall stellen die beiden meist vor ihnen in der Startaufstellung platzierten Virgin-Fahrer dar. Seitdem bei HRT die Entwicklung am aktuellen Fahrzeug weitestgehend eingestellt wurde, kommen die HRT den Virgin im Rennen langsam näher. In Japan kam Daniel Ricciardo zwei Sekunden hinter dem zweiten Virgin ins Ziel, während er Jerome D'Ambrosio in Korea um drei Sekunden hat schlagen können.

Ricciardo ist mit den letzten beiden Rennen zufrieden, Foto: Sutton
Ricciardo ist mit den letzten beiden Rennen zufrieden, Foto: Sutton

Mit der Entwicklung in den letzten beiden Grand Prix zeigt sich der 22-jährige Australier zufrieden. Obwohl der Speed im Qualifying noch nicht da ist, wo er sein sollte. "In den letzten beiden Rennen war ich mit unseren Fortschritten ganz zufrieden. Solche Ergebnisse sollten unser Ziel sein", sagt der HRT-Pilot aus Perth. In Korea habe der achtfache Grand-Prix-Starter lediglich neun Runden unter trockenen Bedingungen gehabt und trotzdem gegen die Virgin kämpfen können. Den Fortschritt führt der Australier auf ein besseres Reifenverständnis zurück, da keine gravierenden Änderungen an den beiden HRT-Boliden vorgenommen worden waren.

Ricciardos Ansicht nach sei er während der letzten Rennen generell sorgsamer mit seinen Reifen umgegangen, was zu einer längeren Lebensdauer der Pirellis geführt habe. In den beiden freien Trainings am Freitag habe man bei HRT genau daraufhin gearbeitet und Einbußen im Qualifying in Kauf genommen, erklärt Daniel Ricciardo die Strategie seines noch jungen Teams.

In Indien wird der ehemalige Renault World Series-Pilot erstmals mit Narain Karthikeyan als Teamkollegen zusammenarbeiten müssen. Der Inder ersetzt bei seinem Heim-Grand-Prix den bisherigen Stammfahrer Vitantonio Liuzzi. Ricciardo zeigt sich von der Teamentscheidung ein wenig überrascht: "Ich bin davon ausgegangen, dass ich hier nicht fahren werde. Jetzt doch fahren zu dürfen, ist natürlich toll und ich werde definitiv alles versuchen, um ein gutes Ergebnis herauszufahren.

Ricciardo sieht auf der neuen Strecke in Indien einige gute Überholmöglichkeiten. "An einigen Stellen sind die Kurveneingänge ziemlich breit, während der Kurvenausgang eng gestaltet ist. Das sollte Möglichkeiten bieten, um zu überholen." Ein breiter Kurveneingang würde Ricciardos Meinung nach mehrere Autos nebeneinander zulassen, die sich aber an den enger werdenden Stellen letztlich nicht in Luft auflösen könnten. Die Strecke erinnert den Australier ein wenig an Shanghai, allerdings sei der Kurs letztlich einzigartig. "Das ist auch gut so, schließlich wollen wir ja auch nicht zu einer neuen Strecke kommen, die wie jede andere ist", ergänzt Daniel Ricciardo.