Steht ein Formel-1-Rennen auf einer neuen Rennstrecke an, so ist das virtuelle Lernen des Kurses in der modernen Formel 1 obligatorisch. Auf diese Weise bekommen die Fahrer einen ersten Eindruck von der Strecke und können sich auf das reale Fahren vorbereiten.

"Es macht Spaß, im Simulator zu fahren", meint Nico Rosberg. "Jede Runde sind die Bedingungen gleich - das gibt es in der Realität nicht." An den virtuellen Rennkursen arbeiten die Fahrer dann gemeinsam mit ihren Ingenieuren am Setup für das anstehende Rennen.

Bevor der Fahrer das erste Mal auf der realen Strecke unterwegs ist, hat er so bereits unzählige Übungsstunden im Simulator hinter sich. "Um eine neue Strecke zu lernen, fahre ich eine Renndistanz im Simulator", erklärt Rosberg. Dabei dauert eine Trainingssession mehrere Stunden, da sie immer wieder unterbrochen wird, um neue Einstellungen am Fahrzeug vorzunehmen oder die Streckenbedingungen zu verändern.

Hundertprozentig entspricht die virtuelle Strecke aber natürlich nicht der Wirklichkeit. "Die Realität ist natürlich etwas anderes", gesteht Rosberg. "Es ist aber nicht langweiliger als das echte Fahren", setzt der Mercedes-Pilot fort.

Wichtig sei es beim Erlernen eines neuen Kurses vor allem, sich den Streckenverlauf und die richtige Linienwahl einzuprägen. Dies hilft dabei, in den ersten Runden zu wissen, welche Kurven als nächstes kommen und wie schnell man diese durchfahren muss.

Vor Ort habe das Ablaufen der Strecke ebenfalls eine hohe Bedeutung. "Das ist wichtig", erklärt Rosberg. "Ich achte besonders auf die Kerbs und präge mir ein, in welcher Kurve ich am Eingang schnell sein muss."

Beim ersten Freien Training am Freitag braucht Rosberg dann nur noch zehn Runden, um sich auf den Kurs einzustellen. "Danach folgen vielleicht noch ein paar Zehntel an Zeitenverbesserung", berichtet der 26-jährige.