Hermann Tilke, der Architekt der neuen Formel-1-Piste vor den Toren Neu Dehlis, auf der am kommenden Wochenende der erste Indien Grand Prix über die Bühne gehen wird, rechnet mit einer reibungslosen Premiere in Greater Noida. "An den Hochbauten wird noch etwas gewerkelt, aber die Strecke ist soweit fertig", erklärt der 56-jährige gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Tilke, der in Aachen Bauingenieurwesen studiert hat, geht zudem davon aus, dass die angekündigten Proteste von Bauern, die sich beim Verkauf des Landes über den Tisch gezogen fühlen, kein Hindernis für die Austragung des Rennens darstellen werden.

Hermann Tilke, dessen Aachener Büro für sämtliche neuen Formel-1-Pisten der vergangenen 14 Jahre verantwortlich zeichnet, befürwortet die stetige Expansion der Formel 1. "Man muss immer weiter gehen und voraus denken. Indien ist ein riesengroßes Land mit vielen Fans und Potential", weiß der gebürtige Olper. Tilke plädiert außerdem für die Austragung eines Rennens in Afrika: "Es ist sicherlich auch sinnvoll, dort zu fahren über kurz oder lang, wenn sich das anbietet", sagt der ehemalige Hobby-Rennfahrer.

Hermann Tilke, dessen Büro neben Planung und Bau der Strecke auch sämtliche Gebäude und Tribünen auf der Anlage realisiert, nimmt auch Stellung zu den tödlichen Unfällen der letzten beiden Wochen. "Man muss sich darüber im Klaren sein: Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben. Es kommt der Tag, wo wieder etwas Schlimmes passiert", warnt der ehemalige VLN-Pilot.