Dan Wheldons Tod hätte vielleicht verhindert werden können - das glaubt jedenfalls Max Mosley. Der ehemalige FIA-Präsident, der nach den tragischen Ereignissen in Imola vor über siebzehn Jahren eine große Sicherheitsoffensive im Motorsport eingeläutet hat, glaubt, dass eine Cockpithaube, wie sie bei Kampfflugzeugen verwendet wird, eine mögliche Lösung für solche Unfälle wäre. "Ich glaube, das könnte funktionieren", so der 71-jährige Brite bei CNN.

Nach dem tödlichen Unfall von Henry Surtees in der Formel 2 und dem schweren Unfall von Felipe Massa im Sommer 2009, reagierte die FIA im Frühjahr 2011 und testete Cockpithauben auf einen möglichen Gebrauch im Formelsport. Der Unfall von Dan Wheldon, der mit dem offenen Cockpit voran in einen Fangzaun einschlug und verstarb, bringt das Thema nun wieder auf die Agenda.

"Man läuft in einem offenen Cockpit immer Gefahr, von Gegenständen getroffen zu werden", sagt Max Mosley. "Eine Cockpithaube könnte, wie im Fall Dan Wheldon, helfen, sofern sie zusätzlich von einem Überrollbügel verstärkt wird", glaubt der Vorgänger von Jean Todt im Amt des FIA-Präsidenten.

Bei der FIA arbeiten kluge Leute

Allerdings bedarf es vor der Einführung von Cockpithauben einer vorangegangenen gründlichen Untersuchung, da es zu unerwünschten Nebeneffekten kommen könnte. In diesem Zusammenhang führt Mosley etwa aerodynamische Effekte an, die die Autos womöglich schneller machen würden.

"Das ist genau das, was wir eigentlich nicht wollen", sagt der Brite. Aber es gäbe andere Wege, die Autos wieder langsamer zu machen, weiß der ehemalige Sportfunktionär. Ein weiteres Problem könnte die Verschmutzung der Cockpithaube im Rennbetrieb für die Piloten darstellen. Max Mosley führt auch den erschwerten Zugang für Ärzte an, die im Falle eines schweren Unfalls, einen verletzten Piloten durch die Cockpitöffnung bergen müssen.

"All diese Punkte müssen von der technischen Arbeitsgruppe der FIA bedacht werden, wenn sich herausstellt, dass eine Cockpithaube die Fahrer besser schützt. Aber ich weiß, dass bei der FIA sehr kluge Leute arbeiten, die sich die ganze Zeit über mit solchen Problemen befassen", gibt Mosley seinen ehemaligen Kollegen mit auf den Weg.