Die Motorsport-Szene befindet sich im Schockzustand. Der plötzliche Unfalltod von Dan Wheldon in Las Vegas, trifft die meisten Piloten in den Fahrerlagern dieser Welt hart. Auch in der Formel 1 finden sich alte Wegbegleiter und Freunde des Verstorbenen, die dem fröhlichen Engländer gedenken möchten und sich an gemeinsame Erlebnisse erinnern. In Großbritannien war Wheldon eine feste Größe, auch wenn er sich früh für den Weg nach Amerika entschied und die europäischen Rennserien hinter sich ließ.

"Ich habe aus den frühen Neunzigern so viele gute Erinnerungen an Dan. Er war ein wahrer Kämpfer", erinnerte sich Jenson Button am Tag nach dem Ableben seines einstigen Kontrahenten, mit dem ihn in jungen Jahren eine große Rivalität verband. "Wir haben in unserem Sport eine Legende verloren, aber auch einen großartigen Kerl", würdigte der Weltmeister von 2009 den Verstorbenen. "Ich kann gar nicht damit anfangen, zu begreifen, was seine Familie nun durchmacht. Meine Gedanken sind in dieser schwierigen Zeit bei ihnen", so der McLaren-Mercedes-Pilot.

Buttons Stallkollege Lewis Hamilton kondolierte ebenfalls. "Das ist ein extrem trauriger Tag. Ich habe Dans Karriere immer verfolgt und er war ein sehr talentierter Fahrer", meinte der 26-Jährige. Für ihn sei Wheldon immer ein großes Vorbild gewesen. "Als Brite, der nicht nur in die Staaten gegangen ist und zweimal das Indy-500 gewonnen hat, sondern auch ein inspirierender Kerl war, war er immer jemand, zu dem jeder Rennfahrer mit Respekt und Bewunderung aufgeblickt hat", erklärte der F1-Champion von 2008.

Große Fassungslosigkeit

Auch Mark Webber kannte Dan Wheldon gut, Foto: Sutton
Auch Mark Webber kannte Dan Wheldon gut, Foto: Sutton

"Das ist in so jungem Alter ein sehr tragischer Verlust. Mein Herz ist in dieser schlimmen Zeit bei seiner Familie und seinen Freunden", meinte Hamilton. Auch Ex-Honda und Minardi-Pilot Anthony Davidson war zutiefst erschüttert. "Als wir zusammen aufgewachsen und Rennen gefahren sind, habe ich in so vielen Rennen versucht Daniel zu schlagen. Ich bin völlig fertig, diese Neuigkeiten zu hören", meinte der Brite, der anfügte: "Ruhe in Frieden Dan."

Red-Bull-Star Mark Webber erklärte: "Ich erinnere mich an unsere frühen Tage in Großbritannien 1995 und 1996. Ich vermisse dich." Williams-Pilot Rubens Barrichello erfuhr nach seiner Rückreise vom Großen Preis von Korea von der Tragödie. "Ich bin gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen und habe die furchtbaren Neuigkeiten über unseren Freund Dan Wheldon gehört", zeigte sich der Brasilianer schockiert. "Ich werde immer die großartigen Zeiten in Erinnerung behalten, als wir in Brasilien Kart gefahren sind", sagte Barrichello.

Rekordweltmeister Michael Schumacher gab zu: "Wir reden uns ja immer alle ein, dass der Motorsport heutzutage so sicher ist, dass kein Mensch mehr sein Leben lassen muss, aber leider ist das eben doch noch immer Wunschdenken." In Bezug auf den Wheldon-Unfall meinte der Silberpfeil-Pilot: "Wenn man so etwas erfährt, ist man einfach nur schockiert und fassungslos." In Gedanken war der 42-Jährige bei den Angehörigen des Briten. "Ich wünsche seiner Familie jetzt ganz viel Kraft", so Schumacher.