Zum ersten Mal steht Vettel nicht auf der Pole. Denkst du, dass das ein Problem für ihn ist?
Kai Ebel: Ich denke nicht. Er hat selbst gesagt, dass erst am Schluss abgerechnet wird und auch Red Bull sagt, dass sie sich eigentlich auf das Rennen konzentriert haben - auch wenn sie gerne das Rennen von vorne bestimmen. Am Freitag fiel ein ganzer Tag weg, vielleicht fehlte auch da noch ein bisschen, weil man sich am Samstagmorgen mehr auf das Rennen als auf das Qualifying konzentriert hat. Zudem steht der richtige McLaren-Fahrer auf der Pole - übrigens die erste Nicht-Red-Bull-Pole seit Hülkenberg in Brasilien. Hamilton könnte vorne durchaus ein Fehler passieren, wenn er unter Druck von Vettel steht. Da besteht die große Chance.

Nach dem Mist der ganzen letzten Rennen tut die Pole Hamilton bestimmt gut.
Kai Ebel: Für ihn ist es wichtig allen zu zeigen, dass er noch schnell ist. Er will unbedingt noch Rennen gewinnen und die gute Nachricht für ihn ist, dass Felipe Massa weit genug weg ist. Ich habe das Gefühl, wenn sich beide nicht zu nah kommen, dann passiert im Rennen auch nichts. Aber sollten sie irgendwann Kopf an Kopf in eine Kurve einbiegen, dann gibt es bestimmt auch ein Problem. Freunde werden die beiden in der Formel 1 nicht mehr.

Button, der Reifenflüsterer steht auf Platz drei. Ist er der heimliche Favorit?
Kai Ebel: Jenson wird garantiert ganz vorne mit dabei sein, auch wenn er nicht der Schnellste ist, aber ist einer der schlausten Fahrer im Feld. Er kann mit den Reifen entsprechend umgehen und das ist hier auf dem rauen Asphalt wichtig. Ihn muss man immer auf der Rechnung haben. Andere haben vielleicht spektakulärere Aktionen - bei Hamilton kann man sich an fast jede Kurve erinnern - aber Jenson ist hinterher auf dem Podium, auch wenn man ihn das ganze Rennen über nicht sieht.

Schumacher nicht in den Top-10, hat sich Mercedes GP verzockt?
Kai Ebel: Er hat sich über Vibrationen im Auto beklagt und wusste nicht, warum er mit dem Auto nicht klargekommen ist. Er wollte keinen zweiten Versuch starten, um Reifen zu sparen. Aber von Startplatz zwölf wird es im Vergleich zu Nico Rosberg, der von P7 startet und bei einem trockenen Rennen sehr, sehr schwer.