Ross Brawn fordert von der FIA eine Evaluierung des Effekts des Drag Reduction Systems (DRS) auf die Rennaction. Er ist der Meinung, dass das Überholen zu leicht geworden sei. Bei der Auswertung möchte er außerdem die Fans bei der Frage mit einbeziehen, ob die Überholhilfe bei diesen überhaupt ankäme. "Es ist frustrierend, aber wir müssen von den Fans gesagt bekommen, ob sie Überholen mit DRS spannend anzuschauen finden oder nicht, oder ob sie es spannender finden, wenn Überholen schwieriger ist", so der Mercedes-Teamchef.

"DRS wurde, soweit ich weiß, eingeführt, um mit den prozessionsartigen Rennen Schluss zu machen, was diese aber wegen der Reifen gar nicht gewesen sind", sagt er weiter. Deshalb solle die FIA am Ende der Saison einen Schritt zurück gehen und prüfen, an welchen Stellen DRS geholfen hat und wo es eher kontraproduktiv ist. Den Reifen schreibt Brawn den wesentlich größeren Anteil an der verbesserten Show zu als dem verstellbaren Heckflügel.

Mit DRS hat das Mercedes-Team nicht immer die besten Erfahrungen gemacht: "Wir hatten einige Rennen dieses Jahr, in denen wir uns gewünscht hätten, dass es kein DRS gäbe. Montreal ist ein gutes Beispiel dafür", erinnert sich der frühere Teambesitzer zurück. Seiner Meinung nach wäre DRS bei konstanten Reifen wie denen von Bridgestone ein gutes Mittel gewesen, doch wegen der jetzigen Reifen sei es wesentlich weniger entscheidend.