Der 5,615 Kilometer lange Korea International Circuit in der Provinz Yeongam gilt mit seinen 17 Kurven - 11 Links- und 6 Rechtskurven - zu den anspruchsvollsten Strecken im Rennkalender. "Die Strecke macht Spaß, es ist alles dabei: lange Geraden, Überholmöglichkeiten, ein schneller Mittelsektor und ein sehr enger letzter Sektor mit vielen Mauern", erklärte Timo Glock.

Vor dem diesjährigen Grand Prix nahmen die Veranstalter geringe Änderungen an den Auslaufzonen und Kerbs vor. Die Mauer zwischen den Kurven 16 und 18 wurde auf der rechten Seite zurückversetzt, um eine bessere Sicht in der Kurve zu ermöglichen. Für Gesprächsstoff dürfte noch die Boxeneinfahrt sorgen. Diese befindet sich mitten auf der Ideallinie der schnellen letzten Kurve, was bereits im Vorjahr scharf kritisiert wurde.

Die Strecke wurde von Hermann Tilke entworfen und liegt auf einer Halbinsel. "Der schnelle Abschnitt zu Beginn des zweiten Sektors ist ziemlich cool und im dritten Sektor gibt es einige reizvolle Kurven", erklärt Heikki Kovalainen. Fernando Alonso favorisiert die Kurven vier, fünf und sechs. "Diese drei Kurven am Ende der Geraden sind echt interessant", so der Ferrari-Pilot. Die Kurven acht, neun und zehn ähneln der sogenannten Esses in Suzuka.

"Die Kurven sind schnell, aber auch schwierig zu fahren. Man muss genau wissen, wo man forcieren darf und wo nicht", erklärte Bruno Senna. Als besonders schwierig gilt Kurve elf, die praktisch aus zwei Kurven besteht und direkt nach einem Richtungswechsel folgt. "In den Kurven 10 und 11 musst du viel mit der Linie spielen", verriet Nico Rosberg. Als Fahrer hätte man dort nur einen Spielraum von 20 Zentimetern links und rechts der Ideallinie. "Wenn du daneben landest, bist du verloren. Da hast du null Grip", erklärte der Mercedes GP-Pilot.

Reifen stark beansprucht

Die FIA hat auf der Gegengeraden die DRS-Zone eingerichtet. Über 14 Sekunden befinden sich die Piloten dort auf dem Gas und erreichen dabei eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. Der Wechsel aus langen Geraden und vielen Kurven erschwert die Suche nach dem richtigen Setup. Auf dem Korean International Circuit werden die Reifen stark beansprucht, vor allem der rechte Vorderreifen. Der letzte Sektor gilt allerdings auch als sehr hart für die Hinterreifen. Pirelli bringt dieses Wochenende die superweichen und weichen Reifen an die Strecke, was durchaus eine riskante Reifenwahl ist.

Der Reifenhersteller ist sich dessen durchaus bewusst und spricht vom härtesten Rennen des Jahres. Im Freien Training gilt es für die Piloten den richtigen Kompromiss zu finden, was allerdings nicht einfach wird. Über das Jahr wird die Strecke kaum genutzt, somit wird der Asphalt am Freitag extrem staubig sein. Im Jahr 2010 tauchte Korea erstmals im Rennkalender auf - das Premierenrennen war an Dramatik kaum zu überbieten. Erst kurz vor dem Rennwochenende wurde der Kurs fertiggestellt. Viele Tribünen sowie die Infrastruktur waren nicht rechtzeitig fertig geworden.

Der Start fiel 2010 ins Wasser, Foto: Bridgestone
Der Start fiel 2010 ins Wasser, Foto: Bridgestone

Der frisch aufgetragene Asphalt bereitete den Teams Kopfzerbrechen, genauso wie das Wetter. Heftige Regenfälle am Sonntag sorgten dafür, dass das Rennen hinter dem Safety-Car gestartet werden musste. Nach drei Runden wurde das Rennen wieder unterbrochen, nachdem die Piloten die Bedingungen als unfahrbar bezeichneten. Nach einer Pause wurde das Rennen wieder aufgenommen - Fernando Alonso durfte sich am Ende als Erster in die Siegerliste von Korea eintragen.