Der Trainingsfreitag in Suzuka lief für HRT alles andere als optimal. Zwar drehte Daniel Ricciardo eine Runde nach der anderen und war am Ende mit 36 Runden der fleißigste Pilot des Starterfeldes, Teamkollege Vitantonio Liuzzi kam mit vier Runden jedoch kaum zum Fahren. Eine Defekt mit dem Wasserdruck zwang den 30-Jährigen Italiener dazu, seinen Boliden vorsichtshalber abzustellen. Testfahrer Narain Karthikeyan, der die erste Session für Liuzzi fahren durfte, zeigte sich mit dem Trainingsverlauf zufrieden.

"Im Auto zurück zu sein ist immer gut, auch wenn es nur für eine Session ist", war Karthikeyan glücklich. "Heute morgen habe ich das Beste für mein Team gegeben." Besonders in Hinblick auf den Heim-GP in Indien versucht der 34-Jährige, noch ein bisschen Erfahrung mit dem Auto zu sammeln. "Suzuka hat viele schnelle Kurven und es war gut, auf einer schnellen Strecke zu fahren", so der Inder. "Ich hab es sehr genossen und hoffe, dass die Arbeit, die wir an diesem Morgen erledigt haben, genug Daten gebracht hat, mit denen das Team arbeiten kann."

Für Liuzzi, der am Morgen von Karthikeyan vertreten wurde, lief es nicht ganz so gut. Nach drei Runden bekam der Italiener Probleme mit dem Wasserdruck, die ihn in seinen vierten Umlauf zur vorzeitigen Aufgabe zwangen. "Leider war es heute zu kurz, um alle Informationen aus dem Auto zu sammeln", lautete das kurze und enttäuschende Fazit Liuzzis. Dennoch konnte der HRT-Pilot auch die guten Seiten erkennen. "Zwei Runden waren nicht genug, um zu beurteilen, wo wir uns befinden, aber die gute Sache ist, dass wir in diesen beiden Runden sofort auf Pace waren." Als besonders schade empfand Liuzzi seinen Ausfall, da man in Suzuka jeden Kilometer braucht, um sich in den Rhythmus hinein zu finden. "Wir werden sehen, wo wir morgen sind", hoffte der Italiener auf Besserung.

Ricciardo zufrieden

Für Teamkollege Daniel Ricciardo lief es deutlich besser. Mit 36 gefahrenen Runden im zweiten Freien Training war der Australier fleißigster Pilot des Tages. "Mein Tag verlief ziemlich gut", jubelte der 22-Jährige. "Das Auto fühlte sich nicht schlecht an, aber wir sind ein bisschen von der Pace unserer dichtesten Konkurrenz entfernt."

Für den Samstag erhofft sich Ricciardo daher noch einen Schritt nach vorne. "Ich weiß nicht, wo wir diese Zeit finden können", grübelte Ricciardo. "Ein bisschen vielleicht in meinem Fahrstil." Einen Vorfall wie jenen von Liuzzi im zweiten Freien Training wünscht sich der junge Australier nicht noch einmal, damit man die Lücke nach vorne schließen kann. "Hoffentlich können wir dann ein konkurrenzfähiges Rennen fahren", so Ricciardo.

Teamchef Colin Kolles zeigte sich trotz der Probleme bei Vitantonio Liuzzi zufrieden mit dem Freitag. "Daniel hat sein Debüt in Suzuka gegeben und wir hatten nicht erwartet, dass er gleich zu Beginn auf Pace ist", staunte Kolles über seinen Youngster. Durch die viele Fahrzeit des Australiers konnte das Team zudem viele Daten sammeln, die auf den ersten Blick recht ordentlich auszusehen scheinen. Bedauerlich war nur das Problem Liuzzis. "Wir werden das in den Griff bekommen, damit er morgen die meiste Zeit auf der Strecke sein kann", versprach der Teamchef.