In Suzuka gab es nur ein Gesprächsthema: Lewis Hamilton und sein verpatztes Überholmanöver gegen Felipe Massa in Singapur. Angeblich wollten seine Fahrerkollegen sogar ein Meeting mit Charlie Whiting einberufen, um die aggressive Fahrweise des Briten zu diskutieren. Hamilton selbst versteht die ganze Kritik um seine Person nicht. Er findet keinesfalls, dass er zu aggressiv beim Überholen vorgehe, Vorfälle wie in Singapur würden leicht passieren.

"Beim Überholen passieren Sachen, da kann schon einmal etwas schiefgehen. In Singapur habe ich dafür die Strafe bekommen und damit ist die Sache für mich abgehakt", erklärte der McLaren-Pilot. Seine Kritiker würden allerdings nur die missglückten Überholmanöver sehen und nicht die geglückten. "Ich habe schon oft überholt und nichts ist passiert. Ich gebe immer mein Bestes und ich kenne nicht viele Leute, die erreicht haben, was ich erreicht habe", stellte Hamilton klar.

Dass auch sein Vater zuletzt Kritik an seinem Management übte, nimmt er gelassen auf. "Ich denke, mein Vater macht sich Sorgen. Er will, dass ich glücklich bin - und das bin ich. Ich habe tolle Leute in meinem Leben, einen tollen Job und ein tolles Management. Ich kann mich nicht beklagen", verriet der Brite. Entscheidend sei trotz der ganzen Geschichten nicht den Fokus zu verlieren. Deshalb wollte sich Hamilton auch nicht zu dem Funkspruch von Rob Smedley äußern.

Vettel verdienter Weltmeister

"Ich habe nichts dazu zu sagen. Ich fokussiere mich lieber auf Suzuka. Ich bin sicher, dass ich Felipe dieses Wochenende treffen werde und dann können wir hoffentlich die Sache ausräumen", erklärte Hamilton. In Suzuka erhofft er sich ein positives Wochenende. "Ich freue mich darauf ins Auto zu steigen. Hier kann der Fahrer einen Unterschied machen. Man braucht sehr viel Abtrieb, deshalb ist Vettel wieder klarer Favorit. Aber wir wollen ihm das Leben so schwer wie möglich machen", sagte der Brite. Für ihn ist Vettel ein verdienter Weltmeister.

"Er ist sehr fokussiert, schnell und ein großartiger Fahrer. Deshalb ist er auch der amtierende Weltmeister und deshalb wird er auch seinen Titel verteidigen", stellte der Brite klar. Dass Vettel die restlichen Rennen ruhig angehen wird, glaubt er nicht. "Jeder will einen GP gewinnen - egal, ob man schon den Titel gewonnen hat oder nicht. Jeder will noch mehr Rennen und ich gehe davon aus, dass Sebastian sicher auch die restlichen Rennen gewinnen will", meinte der McLaren-Pilot.