Wie wichtig wäre es für dich, in Suzuka den Titel zu gewinnen, wo schon so viele historische Entscheidungen gefallen sind...
Sebastian Vettel: Es ist immer etwas Besonderes, wenn man über den WM-Titel spricht. Natürlich birgt diese Strecke hier sehr viel Geschichte, gerade Ende der 80er, Anfang der 90er – die Entscheidungen mit Alain Prost und Ayrton Senna kennt jeder, entweder, weil er selbst dabei war oder weil er es wie ich gelesen hat. Es ist also immer etwas Besonderes, nur auf dieser Strecke zu fahren. Wenn man dann hier vielleicht den Titel gewinnen kann, umso mehr...

Hast du dir die historischen Finals auf Video angeschaut?
Sebastian Vettel: Nicht die kompletten Rennen, aber die entscheidenden Ausschnitte kennt jeder Formel-1-Fan genau.

An welches Suzuka-Rennen kannst du dich selbst erinnern?
Sebastian Vettel: Am ehesten erinnere ich mich an 1998, als Michael Schumacher noch um die WM fuhr und sie an Mika Häkkinen verloren hat. Daran kann ich mich noch gut erinnern. Ein oder zwei Wochen vorher war Michael in Kerpen auf der Kartbahn und er hatte einen ganz besonderen Chromhelm für das Rennen in Suzuka – seitdem ist er nie mehr mit einem Chromhelm gefahren.

Hast du als Kind damals geweint?
Sebastian Vettel: Ich habe nicht geweint, aber er war mein Idol und ich hätte ihn natürlich viel lieber siegen gesehen.

Schaust du eher auf den einen Punkt, um den Titel zu sichern oder auf den Suzuka-Sieghattrick?
Sebastian Vettel: Wir sollten nicht vermessen sein. Wir wollen an diesem Wochenende das Beste aus uns herausholen. Ich freue mich sehr auf das Rennen und versuche, es zu genießen. Der Rest wird sich dann zeigen.

Genießt du die japanischen Fans oder ist es manchmal ein bisschen zu viel?
Sebastian Vettel: Schon, die Leute sind in der Regel sehr höflich und sehr distanziert. Sie erfreuen sich an der Formel 1 und zu sehen, dass man ihnen eine Freude bereiten kann, ist für mich etwas Besonderes.