Der sechste Platz unter den Konstrukteuren ist in diesem Jahr heiß begehrt. Force India hat dort aktuell die besten Karten, Sauber ist mit 12 Punkten Rückstand noch dicht auf der Verfolgung und Toro Rosso muss sich mit 19 Zählern Rückstand schon etwas strecken. Lange hatte Sauber den sechsten Rang inne gehabt, doch in den letzten Rennen hat Force India zugelegt und das schweizerische Team überholt. Dass Platz sechs verloren ging, macht man im Team an den eigenen Fehlern, aber auch an der Auspuff-Saga fest, die Mitte der Saison tobte.

Begonnen hat für Teamchef Peter Sauber alles bereits in Australien, als beide Autos in den Punkten waren, aber wegen Irregularitäten bei den Heckflügeln nachträglich disqualifiziert wurden. "Es war Australien und dann die Getriebe-Probleme [vom Monza]", erklärte Sauber. Deswegen sagte auch Team-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn: "Wir zahlen jetzt für die Fehler, die wir gemacht haben."

Das Auspuff-Problem

Ein von der Wankelmütigkeit der FIA unterstützter Fehler war es, die Entwicklungsrichtung zu ändern, als es zunächst hieß, die Regeln für den angeblasenen Diffusor würden ab Silverstone geändert. Denn nach vielen Diskussionen blieben die Regeln gleich, lediglich eine Änderung der Motor-Einstellungen zwischen Qualifying und Rennen blieb verboten.

"Wir sind überzeugt, dass das Auto recht gut ist und die Fortschritte, die wir gemacht haben, sind auch gut. Unser Problem ist, dass der Auspuff nicht so funktioniert, wie wir das wollen. Und die FIA deutete an, dass sie erst die Motor-Einstellungen und dann ab Silverstone das ganze System auf Eis legen würden. Also haben wir die Entwicklung gestoppt, das trifft uns jetzt", sagte Kaltenborn. Und es könnte auch viel Geld kosten. Denn wenn statt Platz sechs am Ende der Saison Rang acht bei den Konstrukteuren steht, würde das nach aktuellem Dollarkurs rund 6,8 Millionen Euro weniger aus dem Geldtopf von Bernie Ecclestone bedeuten.