Dass Ferrari aktuell nur dritte Kraft in der Formel 1 ist, darüber kann man auch im italienischen Traditionsrennstall selbst nicht hinwegsehen - zu deutlich sind die Resultate und der Rückstand auf der Strecke. Problematisch sei nach wie vor der hohe Reifenverschleiß des Boliden und mehr daher derzeit nicht möglich. "Man muss zugeben, dass wir im Moment nur das drittbeste Auto haben", erklärte nach dem Großen Preis von Singapur nun auch Scuderia-Technikchef Pat Fry.

"Wir arbeiten aber hart daran, um die Probleme zu verstehen und einige Kleinigkeiten werden wir bis zum Rennen in Japan bereinigen und verbessern", versprach der Engländer, der auch für den nach Suzuka folgenden Korea-GP noch einmal nachlegen wollte. "Wir halten den Lernprozess hoch und es kommen immer einige neue Eingebungen hinzu - aber im Moment sind wir einfach nur dritte Kraft", meinte Fry ehrlich. Hoffnung würde einem immerhin die gute Aerodynamik machen - auf dem japanischen Kurs gibt es viele schnelle Kurven. Wie beim einzigen Saisonsieg in Silverstone will man davon profitieren.

Reifen sind das Problem

"Silverstone war interessant. Ich glaube aber immer noch, dass wir dort auch Probleme bekommen hätten, wenn wir die harten Reifen hätten aufziehen müssen", sagte der Technikchef. Das Rennen in England wurde vom Wetter beeinflusst - Ferrari konnte sich die unliebsame harte Pirelli-Mischung somit sparen. Für das Rennen in Japan lasse sich vor diesem Hintergrund also kein erkennbarer Vorteil ableiten. "Ich glaube, Suzuka könnte für uns erneut problematisch werden", meinte der Brite. "Normalerweise ist es dort immer eher kühl. Wir müssen also verstehen, wie wir dort Speed aus der mittleren Reifenmischung herausholen können."

Dass man in puncto Reifenverschleiß manchmal besser und manchmal schlechter aussehen würde, habe einen einfachen Grund. "Das liegt einfach an den verschiedenen Strecken. Wenn wir auf einem Kurs mit langen und schnellen Kurven fahren, wo eine sehr hohe Last auf den Reifen liegt, geht unser Auto relativ schonend mit ihnen um und das Gummi wird nicht so heiß, dass sich Blasen bilden", erklärte der Techniker. In Singapur sei das daher auch kein Problem gewesen, sehr wohl aber die hohen Temperaturen. "Diese Streckencharakteristik lag uns eben einfach nicht", bilanzierte Fry.