Niki Lauda warf Lewis Hamilton nach einem erneut strittigen Singapur-GP des McLaren-Stars eine Verschwendung seines Talents vor. Der Brite war erst im Qualifying und dann im Rennen mit Ferrari-Pilot Felipe Massa aneinander geraten. Dabei hatte er neben Massas Hinterreifen auch seinen Frontflügel zerstört und dafür eine Strafe von der Rennleitung kassiert. Abermals warf Hamilton so durch eigenes Verschulden viele Punkte weg und dementsprechend groß war im Anschluss an das Nachtrennen die Kritik im Fahrerlager von Singapur.

Für den dreifachen Weltmeister Jackie Stewart ist die Sache ganz klar: Hamilton hat ein Kopf-Problem. Der 26-Jährige müsse schleunigst wieder zurück in die Spur finden, wenn er in Zukunft wirklich wieder sein volles Potenzial abrufen wolle. "Ich bin ein bisschen verwundert, denn er weiß eigentlich, wie man fahren muss und ist ein Naturtalent", so Stewart gegenüber Autosport. "Wenn er aber ein großer Fahrer werden will, dann kann er nicht so viele Zwischenfälle haben. Und noch kein großer Fahrer ist bisher in diesem Stil gefahren", meinte der Schotte.

Qualifying-Aktion ungeheuerlich

Was das dann über Hamilton aussagen würde, sei jedem selbst überlassen. "Er hat eigentlich alle Fähigkeiten, aber irgendwie tanzt er geistig immer wieder aus der Reihe - so wie in Singapur, als er im Qualifying auf dem Weg in seine schnelle Runde war", erklärte der 72-Jährige in Bezug auf den ersten Zwischenfall mit Massa. "Ich kann einfach nicht glauben, dass er da beinahe einen Unfall verursacht hat, der ihn aus dem Qualifying geworfen hätte", schüttelte der Ex-Tyrrell-Star den Kopf. Das Missgeschick am Sonntag sei wenig besser gewesen.

"Der Unfall im Rennen war auch unangebracht. Ich glaube also, dass er einmal seinen Kopf sortieren sollte", so Stewart. "Er hat das Können und er hat die richtigen Anlagen, aber leider hat er auch einfach viel zu viele Zwischenfälle", sagte der Ex-Weltmeister, der versuchte in der Geschichte der Formel 1 nach geeigneten und vergleichbaren Beispielen zu suchen. "Michael Schumacher hatte das gleiche Problem, aber all die großen Piloten, die Fangios, die Clarks, die Laudas und auch ich - wir hatten nie viele Unfälle", sagte der Schotte.