Ein hartes Rennen, ein Rennen zum Vergessen, ein langes Elend, bei Renault gab es viele Umschreibungen für den Singapur Grand Prix, positiv war keine. Schon in den Trainings und im Qualifying hatte sich angedeutet, dass der Stadtkurs dem Team nicht liegen würde, im Rennen folgte die Bestätigung. "Wir hatten heute ein Rennen zum Vergessen", meinte Vitaly Petrov nach Platz 17, wo er sogar hinter dem Lotus von Heikki Kovalainen geblieben war. "Zunächst hatte ich kurz nach dem Start Probleme mit KERS, was mich jede Runde ein paar Zehntel kostete und das Überholen erschwerte."

Dann machten ihm die Reifen zu schaffen, denn als er überrundet wurde, musste er langsamer werden und das brachte den Reifendruck nach unten. "Wir müssen uns zusammenreißen und schauen, warum das Auto auf Kursen wie diesem keine Leistung bringt. Wir haben heute nicht auf unserem normalen Level operiert, aber die letzten fünf Strecken sollten dem R31 besser liegen", meinte Petrov. Renault-Teamchef Eric Boullier erklärte, dass man schon vor dem Wochenende mit einem harten Event gerechnet hatte, weil der R31 nie für Stadtkurse gemacht war und es keinen Grund gab, um eine Besserung zu erwarten.

Peinliche Leistung

"Wir hatten nie erwartet, dass unsere Leistung so peinlich sein würde. Unsere Autos heute so weit hinten zu sehen, und noch dazu mit Grip-Problemen wegen der blauen Flaggen, war eine schmerzvolle Erfahrung. Unter diesen Bedingungen ist es schwierig, irgendwas Positives aus dem Rennen mitzunehmen, abgesehen von dem fehlerfreien Job, den die Organisatoren des Grand Prix gemacht haben", sagte Boullier, der das Rennen nur schnell vergessen und sich auf Suzuka konzentrieren wollte. Zudem verabschiedete er sich noch von Sportdirektor Steve Nielsen, der das Team nach zehn Jahren verlässt und in Singapur sein letztes Rennen mitmachte.

Nach dem Rennen noch mit Renault weiterarbeiten wird Technikdirektor James Allison, für den der Grand Prix aber auch keine besonders schöne Erfahrung war. "Das heutige Rennen waren 61 Runden Elend, die ein Wochenende voller Enttäuschungen abgeschlossen haben. Wir gingen schon nicht mit großen Hoffnungen in den Tag; schlechte Pace und hoher Reifenabbau bei den Rennsimulationen am Freitag sind keine guten Waffen, um ins Rennen zu gehen und unsere Autos litten entsprechend", erklärte er.