Bei HRT erlebte man das Qualifying im Singapur mit gemischten Gefühlen. Zu Beginn der ersten Session konnten sowohl Vitantonio Liuzzi als auch Daniel Ricciardo die beiden Virgin-Piloten hinter sich lassen. In der Startaufstellung finden sich die beiden dennoch am Ende des Feldes wieder. Besonders mit dem zweiten Reifensatz hatten beide zu kämpfen. Im Rennen möchten Liuzzi und Ricciardo nun zu Glock und D'Ambrosio aufschließen.

Für Vitantonio Liuzzi war zudem schon vor Beginn des Qualifyings klar, dass er das Rennen vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen muss. Der Italiener bekam in Monza eine Strafversetzung um fünf Positionen aufgebrummt, nachdem er beim Start zu aggressiv zu Werke ging. "Wir wussten vorher bereits, dass die Strecke unserem Auto nicht liegt, aber dafür waren wir nicht schlecht", so Liuzzi. "Wir haben an der Balance und der Traktion gearbeitet, um das Auto besser zu verstehen."

Besonders im letzten Sektor der Strecke verlor der 30-Jährige jedoch viel Zeit, was es nun zu ergründen gilt. "Für mich war das Qualifying nach der Strafe in Monza nicht das Wichtigste, also freue ich mich auf das morgige Rennen, was sehr hart sein wird, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit der nächsten Konkurrenz kämpfen können."

Ricciardo dicht an Virgin dran

Daniel Ricciardo zeigt sich am späten Samstagabend sichtlich zufrieden, auch wenn es kein leichter Weg für den jungen Australier war. "Es war eine sehr harte Session, denn der Plan war es, mit jedem Reifensatz nur eine Runde zu fahren, also gab es keinen Platz für Fehler", erklärte der HRT-Pilot. "Ich denke es lief ganz gut, obwohl ich mir beim zweiten Satz eine größere Verbesserung erhofft hatte, aber ich habe das Auto etwas überfahren."

In der vorletzten Kurve touchierte Ricciardo sogar leicht die Mauer, was sein Bolide jedoch nicht allzu schmerzhaft zu spüren bekam. "Ich bin froh, dass die Lücke zu den nächsten Konkurrenten etwas kleiner geworden ist, aber es ist auch etwas enttäuschend, nicht vor ihnen zu sein, nachdem der Rückstand so gering war", so der 22-Jährige. "Nichtsdestotrotz ist es ein guter Fortschritt im Vergleich zu gestern."

Teamchef Colin Kolles war mit dem Ausgang des Qualifyings nicht vollständig zufrieden, auch wenn der Beginn gar nicht schlecht gewesen ist. "Sowohl Daniel als auch Tonio machten das Beste aus dem ersten Satz im Qualifying und lagen vor beiden Virgins", so der Teamchef. "Mit dem zweiten Satz waren sie dann nicht in der Lage vorne zu bleiben, obwohl Daniel nur eine Zehntel hinter D'Ambrosio lag." Für den morgigen Sonntag hat der Rumäne nur einen Wunsch: "Ich hoffe, dass beide Fahrer morgen das Ziel erreichen, damit wir unsere achte Zielankunft mit beiden Autos feiern können."