In Singapur dreht sich alles um den möglichen Titelgewinn von Sebastian Vettel. Auch die Konkurrenz zollte Vettel Respekt. "Ich ziehe meinen Hut vor ihm", sagte Lewis Hamilton. "Er ist wirklich großartig gefahren, unglaublich konstant und kontrolliert. Er machte kaum Fehler und wenn, dann waren sie nicht dramatisch. Sebastian hat einen fantastischen Job gemacht." Der McLaren-Pilot wäre nur zu gern an der Stelle von Vettel und Red Bull Racing.

"Klar würden wir gerne beide Weltmeisterschaften anführen. Das war unser Ziel als wir in die Saison gegangen sind, aber das ist nicht der Fall. Es ist wie es ist", meinte der Brite. Sein Fokus liegt nun auf Singapur und den restlichen Saisonrennen. "Singapur ist eine sehr lange Strecke und ein sehr langes Rennen. Das ist physisch sehr anstrengend, auch durch die Hitze. Dennoch freue ich mich auf das Rennen", verriet der McLaren-Pilot.

Fahrerisch sei der Kurs gleich anspruchsvoll wie Monaco, wenn auch der Marina Bay Circuit mehr Auslaufzonen und Stellen zum Überholen besitzt. "Monaco ist mehr eine Qualifyingstrecke. Man kann nicht überholen und darf sich keinen Fehler leisten. Das ist in Singapur anders, denn man kann auf der Geraden durchaus DRS nutzen und auch den Gegner überholen, wenn er einen Fehler macht", sagte Hamilton. In Monza lieferte er sich rundenlang ein hartes Duell mit Michael Schumacher.

Immer wieder konnte Schumacher seine Angriffe abwehren, wobei Schumacher von seinem Mercedes-Team gewarnt wurde. "Manchmal wird das Team von Charlie Whiting gewarnt und das teilt das Team einem über das Teamradio mit. Ich weiß nicht, ob es besser wäre, wenn wir wie vor 20 Jahren keine Regeln für das überholen hätten. Die Regeln sind da, um die Leute in der Spur zu halten - manchmal sind sie fair, manchmal nicht. Aber es liegt nicht an mir, das zu entscheiden", erklärte Hamilton.

Dass er für seine Überholaktionen in dieser Saison des Öfteren harsche Kritik einstecken musste, sei für ihn hart gewesen. "Es ist so als würde man einen Schlag ins Gesicht kriegen, ohne dass man zurückschlagen darf. Das ist hart und ich musste lernen, das so hinzunehmen. Denn eigentlich spreche ich immer offen über meine Gefühle", sagte der Brite.