"Ich liebe Stadtkurse und mag diesen Ort hier wirklich sehr", freute sich Lewis Hamilton vor der Rückkehr nach Singapur, wo er 2009 immerhin gewinnen konnte. Im letzten Jahr fiel der Brite nach einer selbstverschuldeten Kollision mit Mark Webber jedoch aus. 2011 soll ein besseres Resultat auf der facettenreichen Strecke her. "Eigentlich sind es zwei Kurse in einem: Es gibt einige recht schnelle Kurven, die ein gutes Set-Up erfordern, aber es gibt auch enge 90-Grad-Kurven, die langsamer und technischer sind", beschrieb der Brite den Kurs in der asiatischen Metropole. "Man muss dort sehr präzise fahren und auch Geduld haben und darauf warten, dass die Reifen greifen, bevor man aufs Gas steigt", so Hamilton.

Auf dem herausfordernden Kurs könne man das Auto sonst schnell überfahren - trotzdem sei bei McLaren alles voll auf Angriff ausgerichtet. "Ich denke, dass wir bereits in Belgien und Italien jeweils ein Auto hatten, mit dem man hätte gewinnen können. Ich will also sicherstellen, dass wir in Singapur mit einem guten Set-Up ankommen, so dass wir damit bereits im Training und Qualifying attackieren können", meinte der McLaren-Pilot, der sich bei einem reibungslosen Ablauf in einer guten Ausgangsposition wähnte. Dass in Sachen WM wohl nichts mehr auszurichten ist, sei kein Problem. "Auch wenn der Titel nun fast außer Reichweite ist, werde ich nach dem bestmöglichen Resultat streben. Ich gebe niemals auf und wie immer, fahre ich, um zu gewinnen", so Hamilton.

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2010 geriet Lewis Hamilton in Singapur mit Mark Webber aneinander - das Aus für den Briten, Foto: Sutton
2010 geriet Lewis Hamilton in Singapur mit Mark Webber aneinander - das Aus für den Briten, Foto: Sutton

Den Sieg in Singapur peilt derweil auch Teamkollege Jenson Button an. "Das ist eines der Rennen, die ich am allerliebsten gewinnen würde und ich hoffe, dass wir ähnlich viel Speed zeigen können, wie dieses Jahr in Monaco und Ungarn", erklärte der Champion von 2009 mit Blick auf die Streckencharakteristik. "Irgendwie ist es schon komisch, dass die Europa-Saison nun schon vorbei ist, obwohl noch sechs Rennen zu fahren sind", sagte Button, fügte aber auch an: "Ich persönlich mag die Übersee-Rennen am Ende des Jahres. Die Strecken sind sehr vielfältig und aus der Fahrerperspektive sind es einige der besten Kurse des Kalenders."

Auf seiner Reise nach Singapur habe er nach dem Monza-GP noch ein paar Tage in Japan verbracht und sich auf den anstehenden Grand Prix vorbereitet. "Wir nehmen ja wieder den etwas ungewöhnlichen, europäischen Zeitablauf an, um sicherzustellen, dass wir auch beim Nachtrennen so fit, wach und konzentriert sind, wie bei jedem anderen Rennen", so Button. In Bezug auf seine Chancen am Wochenende, sagte der Brite: "In Anbetracht unser aktuellen Form, bin ich zuversichtlich, dass wir wieder ein starkes Rennen haben werden. Mit der Pace des Autos und den Anstrengungen des Teams bin ich wirklich zufrieden, aber es zählt eben nur der Sieg und das ist definitiv auch an diesem Wochenende unser Ziel."

Teamchef Martin Whitmarsh teilte die Vorfreude seiner Piloten auf das spektakuläre Event. Das Leistungs-Potenzial im Team stimme überdies, genauso wie die zu erwartende Spannung in Singapur. "Die Strecke dort ist breit genug, damit wir aufregende Rad-an-Rad-Kämpfe zu sehen bekommen", prophezeite der Brite. "Der Große Preis von Singapur ist schon nach wenigen Jahren ein Klassiker geworden - die Strecke und ihre Einrichtungen sind wirklich Weltklasse und die Location und Atmosphäre des Rennens, machen es zu einem wahren Juwel des Kalenders", zeigte sich Whitmarsh begeistert. "Der Marina-Bay-Circuit hat sich schnell als ein modernes Wunder dieses Sports und eine große Erfolgsgeschichte etabliert", lobte der McLaren-Chef.