Die beiden ersten Nachtrennen in der Geschichte der Formel 1 verpasste Michael Schumacher durch seinen Rücktritt noch. 2010 war es dann jedoch soweit und auch der Rekordweltmeister nahm erstmals zu später Stunde F1-Asphalt unter die Räder. "Mein erstes Nachtrennen in Singapur im letzten Jahr war eine tolle Erfahrung. Es war ein interessantes Wochenende, an dem nach einem anderen Zeitplan gearbeitet wurde", erinnerte sich der Silberpfeil-Star vor seiner Rückkehr nach Asien. "Das hat überraschend gut funktioniert - es hat mir gefallen, in der Nacht zu fahren und Meetings abzuhalten", lachte Schumacher.

Doch nicht nur die späte Uhrzeit der Veranstaltung, sondern auch die Strecke sei toll. "Der Straßenkurs macht Spaß, ist aber auch fordernd. Für die Fans ist es eine fantastische Gelegenheit, so nah an die Autos heranzukommen und das Renngeschehen hautnah zu verfolgen", meinte der Kerpener, der sich für den Auftritt in der Hafenmetropole einen weiteren Fortschritt bei Mercedes erwartete: "Bei den letzten beiden Europarennen in Spa und Monza erzielten wir gute Resultate und alle im Team arbeiten hart, um in Asien beim ersten der Überseerennen weitere Punkte zu sammeln." Das gleiche Ziel verfolgt nach seinem enttäuschenden Aus in Monza natürlich auch Stallkollege Nico Rosberg. An das Nachtrennen hat der Wiesbadener ohnehin beste Erinnerungen.

Rosberg kommt mit guten Erinnerungen zurück

"Ich stand beim ersten Rennen 2008 als Zweiter auf dem Podium", blickte Rosberg auf das bisher beste Ergebnis seiner F1-Karriere zurück und fügte an: "Ich freue mich sehr auf den Großen Preis von Singapur, da ich die Strecke sehr mag und Singapur eine fantastische Stadt ist." Der Kurs sei aber auch eine Herausforderung. "Es ist ein echter Straßenkurs - sehr schmal und eng, weshalb man auf einer Runde stets voll konzentriert sein muss", erklärte der 26-Jährige, der auf die Fortführung des positiven Trends bei Mercedes hoffte: "Wir haben bei den letzten Rennen mit dem Auto gute Fortschritte erzielt und ich hoffe, dass wir das in Singapur fortsetzen können."

Teamchef Ross Brawn erklärte, dass man sich über die Jahre bereits gut daran gewöhnt hätte, "im europäischen Rhythmus bis in die Nacht hinein zu arbeiten". Insgesamt handele es sich um eine Strecke mit niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit, die daher "ein Aerodynamik-Paket mit viel Abtrieb" fordern würde. "Wir bringen eine Reihe an Weiterentwicklungen für den MGP W02 nach Singapur und wollen weitere Punkteplatzierungen erzielen", gab Brawn als Zielsetzung aus. Sportchef Haug freute sich auf das spektakuläre Event, gab aber auch zu bedenken, dass es trotzdem kein leichtes Rennen werde. "Die Belastung für Bremsen und Getriebe ist die höchste der gesamten Saison. Allein im letzten Sektor gibt es auf einer Distanz von 1.500 Metern zehn Kurven", so Haug.