Einen klaren Dreijahres-Plan hatten Michael Schumacher und Mercedes, als der Rekordweltmeister Ende 2009 zusammen mit dem Autohersteller seine Rückkehr in die F1-Welt bekanntgab. Das hieß, bis 2012 sollte man nach Möglichkeit um den Titel mitfahren. Doch Mercedes GP Teamchef Ross Brawn hat nun eingeräumt, dass es wohl nicht realistisch ist, schon 2012 um den Titel mitzufahren. Daimler-Vorstand Dieter Zetsche hatte vorige Woche erklärt, nicht besonders glücklich damit zu sein, wo die Werksmannschaft seines Hauses aktuell steht und dabei stimmte Brawn ihm auch zu.

"Unsere Absicht ist es, jedes Jahr besser zu sein und es ist eindeutig, dass wir in dieser Hinsicht nicht zufrieden sein können", zitierte El Pais den Teamchef. "Wir waren voriges Jahr Vierter und das sind wir wieder. Der nächste Schritt sollte sein, um Platz drei oder zwei zu kämpfen und dann 2013 um den Titel mitzufahren. Man muss vorwärts kommen und wenn man das nicht tut, dann muss man wissen warum, und die Strategie ändern." Dass Mercedes vielleicht die Geduld verlieren könnte, machte ihm aber keine Gedanken.

Die Herausforderung meistern

Denn Brawn musste betonen, dass man bei Mercedes genau wisse, welche Herausforderung die Formel 1 sei und deswegen wolle man dort auch beweisen, dass man die Herausforderung annehmen und meistern könne. "Das ist die härteste und schwierigste Weltmeisterschaft und wenn Gewinnen einfach wäre, dann wäre es nicht interessant", sagte Brawn. Vor allem ist es aber schwierig, bestehende Rückstände wettzumachen, wenn sich das Reglement nur wenig verändert, so wie es von 2011 auf 2012 der Fall sein wird. Deswegen rechnete der Teamchef auch damit, dass Red Bull nächstes Jahr wieder vorne mitmischen wird.

"Wenn man gewinnt, so wie Red Bull jetzt, dann ist dies das Szenario, das man sich wünscht. Wenn die Regeln sich nicht ändern, dann gibt es weniger Möglichkeiten, unterschiedliche Interpretationen zu haben." Aus diesem Grund erwartete er keine revolutionären Ideen im nächsten Jahr, so wie das noch der doppelte Diffusor 2009 war. Brawn gestand allerdings zu, dass die Idee für den Doppel-Diffusor nicht seine eigene war. "Es war ein japanischer Ingenieur von Honda. Er stellte es vor und wir fanden das umsetzbar." Und daraufhin holte Brawn GP 2009 den WM-Titel.