Tony Fernandes ist ein Geschäftsmann, der für den Erfolg lebt und der auch Erfolg hat. Mit diesem Ziel ist er auch in die Formel 1 gekommen, wobei ihm klar war, dass es nicht sofort von null auf 100 gehen wird. Trotzdem sieht er 2012 die Zeit gekommen, dass seine Mannschaft - aktuell noch Team Lotus, im nächsten Jahr wohl unter anderem Namen - endlich mehr zeigen muss, als die anderen Neueinsteiger der Saison 2010 zu besiegen.

"Der Trick ist es, die Formel 1 nicht zum schwarzen Loch von Kalkutta zu machen. Ich denke, wir sind vernünftig vorgegangen; wir machen nichts Dummes und versuchen nicht, weiter vorne zu sein als möglich und zerstören uns damit alles. Ich habe immer gesagt, [Konstrukteurs] Zehnter in den ersten beiden Jahren, ein Level-1-Team werden [und einen größeren Anteil an den Formel-1-Rechteeinnahmen bekommen], was die Ökonomie der ganzen Sache ändert und dann näher und näher kommen. Nächstes Jahr müssen wir was erreichen. Wenn wir das nicht tun, werde ich aufgeben", sagte er gegenüber Autosport.

Aufgeben heißt nicht fortgehen

Mit aufgeben meinte Fernandes aber nicht, dass er das Team sich selbst überlässt, sondern dann wird er einen Schnitt machen und umbauen. In der Konstrukteurs-WM ist das Team Lotus momentan Zehnter, das war es auch voriges Jahr, damit wäre man auf dem Weg zum Level-1-Status, doch noch kann man abgefangen werden, denn mit drei 13. Plätzen ist Fernandes' Truppe gegen HRT und Virgin nicht auf der sicheren Seite - ein Chaosrennen kann alles ändern. Ein Zwölfter Platz für die Konkurrenz und Platz zehn ist weg. Zudem arbeitet Virgin im kommenden Jahr enger mit McLaren zusammen und HRT möchte etwas ähnliches mit Renault erreichen, es könnte also schwieriger werden.

So gesehen gibt es von Fernandes auch die klare Ansage, sollte es nächstes Jahr nicht weiter nach vorne gehen, dann müsse jemand etwas falsch machen und da er der Anführer sei, müsse jemand anders es erledigen. Als versteckte Nachricht an Technikchef Mike Gascoyne wollte er das nicht verstehen. "Ich denke, Mike würde als Erster seine Schuld zugeben, wenn er mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen nächstes Jahr kein Auto baut, das im Feld mithalten kann. Ich denke, er hat einen tollen Job gemacht, um uns dorthin zu bringen, wo wir sind, aber nächstes Jahr geht es für jeden um Kopf und Kragen", warnte Fernandes.