Wer ein Qualifying sieben Zehntelsekunden hinter seinem Teamkollegen beendet, ist nie besonders glücklich, Mark Webber hatte am Samstag in Monza aber auch kein Glück gehabt. Einerseits war sein Fahrten-Plan nicht ganz eindeutig und er musste letztendlich in Q3 mit einem Run auskommen, obwohl zwei besser gewesen wären. "Und ich holte letztendlich auf den Reifen in einem Run nicht genug aus dem Auto raus. Wir mussten auch KERS managen, da wir auf der letzten Runde Probleme hatten, was nie ideal ist. Am Ende hatten wir Platz fünf", meinte Webber.

Was genau bei KERS nicht gepasst hatte, wusste er nicht. "Ich habe keine Ahnung. Selbst mein Ingenieur weiß es nicht, er muss mit den KERS-Leuten reden", sagte er. Er ging davon aus, dass KERS am Sonntag in Ordnung sein sollte. "Wir werden aber nach vorne kommen, egal was passiert." Schon in der ersten Runde erwartete er Spannung und wollte voll angreifen. Danach hoffte er auf passende Hilfe. "Ich hoffe, DRS funktioniert hier gut, denn das werde ich brauchen", erklärte Webber.

In Kurven gut, auf Geraden gut

Was die Reifen betraf, so gab es diesmal keine Probleme mit Blasenbildung, wobei sich Red Bull auch an die Vorgaben von Pirelli hielt - allerdings nahe an die Grenze heranging. Ungeachtet dessen wunderte es viele, wie Red Bull in Monza auf einmal so auftrumpfen kann. Webber erklärte es damit, dass der RB7 mehr Grip hat und auf den Geraden schneller geworden ist. "Früher hatten wir Grip, aber waren auf den Geraden langsamer. Jetzt haben wir ein Auto, dass gut in Kurven und gut auf den Geraden ist. Trotzdem waren wir in Silverstone nicht so stark. Auf Strecken, wo wir früher gut waren, wurden wir dieses Jahr geschlagen, dafür hatten wir hier, in Kanada und in Spa ein gutes Auto, in Belgien war ich im Rennen der Schnellste. Jenson hatte wie ich in Shanghai nach dem Qualifying viele Reifen übrig, das half ihm etwas, aber wir hatten in Spa ein sehr schnelles Auto."

Zentrale Figur, wenn es um das starke Auto geht, ist immer Adrian Newey. Auch Webber ist von dem Technikchef beeindruckt. "Adrian hat die sensationelle Fähigkeit, das aktuelle Konzept zu verstehen, zu sehen, was wir jetzt haben und wo es hingeht und er weiß, wie man die Regeln gut interpretiert. Wenn er das Baby versteht, dann müssen die anderen ihm zuarbeiten. Das ist ein eigenes Talent. Adrian macht nicht alles alleine, das wissen wir. Er hat ein tolles Team um sich, aber er ist ein großer Faktor im Team", sagte der Australier.

Kein Problem mit Japan

Perfekt ist der RB7 deswegen aber noch nicht, gerade auf Strecken wie Singapur gibt es noch Potenzial. "Wir versuchen, unsere Schwächen auf solchen Strecken zu verstehen." Kurse wie Suzuka kommen Red Bull da schon eher entgegen und Webber hatte auch keine Bedenken wegen der Reise dorthin. "Ich habe kein Problem mit Japan. Wir sind weit vom beschädigten Kernkraftwerk weg, das sollte also gut laufen." Für ihn ist es auch wichtig, dass sich die Formel 1 dort zeigt. "Das [Erdbeben] war eine Tragödie, wir fühlen mit allen mit. Wenn wir dieses Jahr hinfahren, werden wir sicher Dinge sehen, die uns daran erinnern, was passiert ist. Aber sie erholen sich, sie sind ein starkes Land."