Monza war in der Vergangenheit nicht gerade eine Paradestrecke für Red Bull – was macht sie hier so stark?
Alex Wurz: Adrian Newey hatte in diesem Jahr viel mehr Zeit, sich auf die Aerodynamik des RB7 zu konzentrieren – denn es gab keine Standfestigkeitsprobleme wie in den letzten beiden Jahren. Das Aero-Paket mit dem kleinen Flügel funktioniert super und DRS kommt ihnen hier entgegen, weil sie somit in den Kurven mehr Abtrieb haben und trotzdem auf den Geraden nicht so viel verlieren. Das macht den Kompromiss nicht mehr ganz so wichtig wie früher.

Ist Sebastian Vettel damit der Favorit fürs Rennen oder kann McLaren noch zurückschlagen?
Alex Wurz: McLaren kann noch etwas ausrichten, auch Fernando Alonso – er ist am Start sehr gut und mit viel Sprit an Bord funktioniert der Ferrari sehr gut. Es ist noch viel möglich.

Mit wie vielen Stopps rechnest du im Rennen? Bei Mercedes setzen Nico Rosberg und Michael Schumacher auf unterschiedliche Reifen...
Alex Wurz: Es wird wie üblich ein bis drei Stopps geben. Sollte jemand Probleme mit Blasenbildung haben, könnten es auch vier Stopps werden. Ich schätze eine Zwei-Stopps-Strategie als beste ein.

Hat Nico mit den härteren Reifen die richtige Wahl getroffen?
Alex Wurz: Es ist interessant. Denn in den letzten Qualifyings konnten einige Fahrer viele Plätze gutmachen, die im Q2 ausgeschieden sind. Der Grund dafür waren neue, bessere und frei gewählte Reifen. Somit macht es durchaus Sinn, was Nico probiert. Er hat sowohl neue, harte, als auch neue, weiche Reifen übrig und kann von einer besseren Startposition eine Strategie anwenden, die bis jetzt nur von weiter hinten ausprobiert wurde. Für den Sieg oder einen Podestplatz wird es nicht reichen, aber bis auf Platz vier kann er sicher vorfahren.