Die Tifosi drehen durch, Monza tobt – was macht den Mythos dieser Strecke aus?
Marc Surer: Hier kommen zwei Dinge zusammen: Ferrari und die Tradition. Wenn man hier zur Strecke rein fährt, kribbelt es. Es gibt nicht mehr viele Strecken, an denen das so ist und die fast unverändert sind wie früher. Über Monza gibt es unendlich viele Geschichten – es ist wie auf einem historischen Schlachtfeld.

Letztes Jahr hat Fernando Alonso die Tifosi mit einem Sieg beglückt – ist das auch an diesem Wochenende möglich?
Marc Surer: Wenn es warm ist, habe ich Ferrari auf der Liste. Das könnte ihnen zum Sieg verhelfen.

Was bedeuten die beiden DRS-Zonen für das Rennen?
Marc Surer: Es wird wohl dazu führen, dass die Autos näher aufschließen und es keine Abstände dazwischen geben wird. Das Problem ist, dass man in den Lesmos oder der Parabolika nicht richtig am Vordermann dran bleiben kann. Mit DRS kann man trotzdem immer wieder aufschließen und erhält eine Chance, anzugreifen. Ob man vorbei fahren kann, müssen wir abwarten, aber ich denke schon, dass das Überholen viel besser wird. In der Vergangenheit gab es einen Windschatten, aber der reichte nicht aus, um vorbeizufahren.

Nach Spa wurde viel über den Sturz der Reifen diskutiert. Hier hat Pirelli die Sturzwerte limitiert – wird es trotzdem wieder Probleme geben?
Marc Surer: Durch den verregneten Freitag hatten in Belgien viele Teams Angst, dass sie die Vorderreifen nicht auf Temperatur bekommen würden. Deswegen sind sie mit extrem viel Sturz gefahren – am schlimmsten war es bei Red Bull. Sie werden das sicherlich in dieser Form nicht wiederholen. Aber eins ist klar: Trotz Vorgabe von Pirelli müssen sich die Teams nicht daran halten. Es wird aber keiner so extrem fahren wie in Spa.