Am kommenden Wochenende feiert Michael Schumacher sein 20-jähriges Jubiläum in der Formel 1. In Spa-Francorchamps stieg der damals 22-Jährige als Ersatz für Bertrand Gachot ins Jordan-Cockpit - und fiel in der ersten Runde aus. Erst bei seinem Rücktritt erfuhr Schumacher, dass ihm Peter Sauber damals den Einstieg in die F1 ermöglicht hatte. Der Schweizer zahlte Eddie Jordan 150.000 Pfund, damit Schumacher anstelle Stefan Johansson in Belgien fahren konnte.

"150.000 Pfund, zur damaligen Zeit 390.000 Schweizer Franken. Das war schon ein hübsches Sümmchen für einen einzigen Grand Prix", erinnert sich Sauber zurück. Der Rekord-Champion fuhr früher neben Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger im Junior-Team von Sauber-Mercedes in der Sportwagen-WM. Der Plan war damals laut Teamchef Sauber, dass Sauber 1993 gemeinsam mit Mercedes in die Formel 1 einsteigen würde. Da sich der Plan zerschlug, konnte Schumacher letztendlich auch nicht gehalten werden.

Sauber hatte schon früh erkannt, dass Schumacher ein besonderes Talent war. "Michael war ein harter Arbeiter, sehr ehrgeizig, mental stark und physisch immer auf den Punkt vorbereitet", erklärt der 67-Jährige gegenüber dem sid. "Speed allein reicht nicht. Frentzen zum Beispiel hatte ähnlich viel Talent, vielleicht sogar ein wenig mehr." Schumacher sei damals trotz seines jungen Alters stets darauf bedacht gewesen, immer topfit zu sein.

Zuletzt gab es zahlreiche Spekulationen, ob Schumacher seinen bis Ende 2012 laufenden Vertrag bei Mercedes GP erfüllen wird, nachdem die Silberpfeile auch im zweiten eigenständigen Jahr kaum Erfolge vorzuweisen haben. Sauber ist überzeugt, dass der gebürtige Kerpener seinen Kontrakt erfüllt: "Im nächsten Jahr wird er sicher noch fahren, es entspricht seinem Naturell, dass er Verträge erfüllt. Was danach kommt, ist nicht absehbar."

Trotz ausbleibender Erfolge ist Sauber der Meinung, dass Schumacher nach wie vor eine Bereicherung für die Formel 1 ist. In der WM-Wertung liegt Schumacher auf dem zehnten Platz - in dieser Region hält er sich in dieser Saison auch meist in den Rennen auf. "Das liegt sicher eher am Auto als an Michael", so Sauber zur Schumacher-Situation.