Für HRT war es eine turbulente erste Saisonhälfte. Scheiterten beide Piloten in Australien noch an der 107-Prozent-Hürde, schaffte es die Mannschaft von Colin Kolles, Marussia-Virgin in Sachen Rennpace einzuholen. In der Konstrukteurswertung liegt das spanische Team dank des 13. Platzes von Liuzzi in Kanada sogar vor dem direkten Konkurrenten.

Die Verpflichtung Ricciardos hat für gesteigertes Medieninteresse an HRT gesorgt, Foto: Sutton
Die Verpflichtung Ricciardos hat für gesteigertes Medieninteresse an HRT gesorgt, Foto: Sutton

Bei seinen Fahrern baut Kolles auf eine Mischung von zwei erfahrenen Piloten und einem Youngster. Während er Kartikeyan und Liuzzi für ihre Erfahrung lobt, ist er vom Tempo, mit dem Daniel Ricciardo lernt, begeistert. Zwar müsse er sich noch entwickeln, doch er sei auf einem guten Wege. Liuzzi sei zudem ein guter Kämpfer hinter dem Lenkrad und verfüge über viel Temperament.

Auf die Frage, was die größten Herausforderungen für ein Team seien, antwortet der Teamchef, dass dies in Sachen Racing das richtige Setup und die korrekte Berechnung des Reifenverschleißes sei. Bei gemischten Verhältnissen bestehe die Herausforderung zusätzlich darin, die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. "Abseits der Rennen gibt es jeden Tag viele Herausforderungen", fügt Kolles hinzu.

Für Spa und Monza werde das Team neue Updates bringen, sagt der promovierte Zahnarzt weiter. Während für die schnnellen und mittel-schnellen Kurven die aerodynamische Konfiguration stimmen müsse, sei in den langsamen Kurven die mechanische Traktion von Bedeutung. Saisonziel sei es, die bisherigen Verbesserungen bis zum Saisonende durchzuziehen.

Vitantonio Liuzzi wird im Oktober bei einem Rennen der australischen V8 Supercars teilnehmen. Kolles hat damit kein Problem: "Ein Rennen ist ein Rennen und erfordert eine hohe Konzentration. Rennen Fahren und Kilometer abzuspulen sind immer ein Vorteil", sieht der Rumäne das Fremdgehen seines Fahrers gelassen.