Franz Tost kennt Sebastian Vettel gut. 2007 und 2008 fuhr der Heppenheimer für die Scuderia Toro Rosso und bescherte der Truppe aus Faenza beim Heimspiel in Monza kurz vor seinem Wechsel zu Red Bull den ersten und bisher einzigen Sieg. Drei Jahre später ist Vettel amtierender Champion, auf dem Weg zur Titelverteidigung und als logische Schlussfolgerung von allen Teams heiß umworben. Laut Tost wäre ein Team-Wechsel aber der falsche Schritt für die Zukunft - denn langfristigen Erfolge bringe auch in der F1 nun einmal nur die Konstanz.

Da der Deutsche ohnehin einen Vertrag bis 2014 hat, muss sich das Team keine Sorgen machen. Doch Tost stellte trotzdem klar: "Ein Team wächst immer mit seinen Fahrern, kann mit ihnen zusammen aber auch einbrechen. Der Fahrer ist ein sehr wichtiger Faktor im Team." Wer auf lange Sicht in der Königsklasse Erfolgen haben wolle, müsse sich auch lange binden. "Wenn man sich einmal umschaut, merkt man, dass die wirklich erfolgreichen Fahrer eine Zeit lang bei ihren Teams geblieben sind - ganz einfach, weil der Prozess, bis Fahrer, Ingenieure, das Auto und die Reifen zusammenwachsen, Zeit beansprucht", so Tost, der anfügte: "Wenn man dann erst einmal eine funktionierende Einheit ist, will man das natürlich möglichst lange bewahren."

"Wann man es wirklich einmal auf die reinen Fakten herunterbricht, ist der Fahrer für mich der Schlüssel zum Erfolg", erklärte der Österreicher. Vettel sei nun der beste Pilot in der Formel 1 und der Schlüsselfaktor für den Red-Bull-Erfolg der kommenden Jahre. "Es wird nie wieder einen anderen Sebastian Vettel geben, genauso, wie es nie wieder einen anderen Michael Schumacher oder Ayrton Senna geben wird. Sebastian ist Weltmeister geworden, weil er sich selbst, seine Fähigkeiten und Kapazitäten entdeckt hat", so der Toro-Rosso-Chef, der glaubte: "Die Welt da draußen kann die nötige Umwelt erschaffen - aber den Erfolg des Teams macht am Ende immer der Fahrer möglich."