Rob White kann sich über die erste Saisonhälfte 2011 nicht beklagen. Sebastian Vettel führt die Tabelle mit Renault-Power überlegen an, außerdem hat das Lotus-Team nach dem Wechsel von Cosworth auf Renault einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Zusätzlich konnte man mit Williams einen weiteren Kunden für 2012 gewinnen.

Dazu darf White stolz auf die Haltbarkeit der Renault-Motoren sein, denn es gab 2011 noch keinen größeren Motorschaden zu beklagen. Gegenüber ESPNF1 erklärt White: "Unser Ziel sind Null Fehler. Um konkurrenzfähig zu sein und unsere Kunden zufriedenzustellen müssen wir ein sehr hohes Serviceniveau haben."

"Es ist nicht einfach, dort hin zu kommen und es braucht große Anstrengungen von den Leuten, die in der Fabrik und an der Strecke arbeiten. Es ist ein gutes Zeugnis für Renault, dass wir es geschafft haben, all das zu erreichen," sagt der Technikchef weiter.

Auch wenn die Motoren mittlerweile auf nahezu demselben Niveau sind, ist Geheimhaltung nach wie vor ein zentrales Thema, Foto: Sutton
Auch wenn die Motoren mittlerweile auf nahezu demselben Niveau sind, ist Geheimhaltung nach wie vor ein zentrales Thema, Foto: Sutton

White führt aus, dass er froh sei, wieder mit Williams zusammenzuarbeiten und Renault fähig sein sollte, Williams zufriedenzustellen, sollte man einen besseren Job machen als der derzeitige Motorenlieferant (Cosworth). Auch wenn es eine großartige Beziehung mit diesem Team in der Vergangenheit gegeben habe, wolle er realistisch in Bezug auf die Frage bleiben, ob die Formel 1 eine Wiederholung der alten Erfolge von Williams-Renault sehen werde.

"Wir genießen die Herausforderungen, von unseren Teams angetrieben zu werden," so der Brite weiter. "Es ist ein wichtiger Teil unseres Geschäfts, mehrere Teams mit Motoren zu versorgen." Man sei sich jedoch bewusst, die individuellen Interessen der einzelnen Teams zu wahren. Daher sei es ein wichtiger Teil von Renaults Geschäftsphilosophie, die Informationen, die man von den einzelnen Teams erhält, zu schützen.

Auf die Frage, ob die Motorenkonstruktion für 2014 eine größere Herausforderung verglichen mit den derzeitigen V8-Motoren darstelle, sagt der 46-jährige, dass man nicht nur über den Motor, sondern über das gesamte Aggregat mit dem größeren KERS, dem Elektroantrieb für die Boxengasse usw. reden müsse und dass dies in der Tat eine größere Herausforderung sei.

Über den Sound der V6-Motoren glaubt White, dass es in der Tat Unterschiede zum jetzigen Sound gäbe. Man habe sich an den Sound der Saugmotoren, die vor Jahren die Turbomotoren abgelöst haben, gewöhnt. Dennoch sei es extrem wichtig, zu verstehen, dass es spezielle Motoren sein werden, die eine Menge Lärm produzieren, was ein Erfolgsfaktor in der Formel 1 sei.

Ob ein weiterer Motorenlieferant wie PURE die Situation 2014 ändern wird? White sagt: "Wir glauben, dass wir vier Teams 2014 haben werden." Doch noch habe keiner eine Ankündigung gemacht, mit wem er 2014 zusammenarbeiten würde. In den nächsten Monaten solle darüber Klarheit herrschen.