McLaren-Mercedes erweist sich 2011 als wahres Stehaufmännchen. Nach den verkorksten Wintertests war man in Australien plötzlich zweite Kraft hinter Red Bull, wurde siegfähig, geriet leicht ins Hintertreffen und siegte zuletzt zwei Mal hintereinander. Neale erklärte gegenüber formula1.com, dass er selbst von der Leistungsexplosion seines Teams zur Mitte der Saison verblüfft ist.

"Wenn ich wüsste, wo das herkommt, würde ich es patentieren lassen! Ich denke, wenn man einen Rückstand auf Red Bull hat, muss man Risiken eingehen. Und wir sind Risiken beim Fahrzeug und der Fahrweise unserer Fahrer gegangen." Die Risiken, die man 2011 eingegangen ist, seien dabei höher als in den vergangenen Saisons.

Doch ist er sich sicher, dass dem so sein muss, wenn man in der Formel 1 Erfolg haben will: "Die Formel 1 ist kein Geschäft oder Sport, in dem man sich zurücklehnen kann, wenn alle anderen so hart arbeiten," so der Brite.

Testfahrten während der Saison für junge Piloten gut

Auf die Frage, ob er Testfahrten während der Saison, deren Rückkehr derzeit zur Disposition steht, befürworte, antwortete der Geschäftsführer von McLaren: "Ja, ein bisschen Testen während der Saison wäre gut. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir nicht die gute Arbeit bei der Budgetbeschneidung zunichte machen, denn wir haben die Kosten aus gutem Grund gesenkt." Dafür wären solche Testfahrten aber gut geeignet, um jungen Fahrern die zeit zu geben, sich an ein Formel 1-Fahrzeug zu gewöhnen.

Was den Titelkampf angeht, bleibt Neale vorsichtig: "Mathematisch sind beide Titel noch möglich und wir werden weiter kämpfen." Zwar ließ er verlauten, dass man sich sicher nicht zurücklehnen werde, aber deutete doch an, dass "ab einem gewissen Punkt ein Blick auf die Verteilung der Ressourcen für das nächste Jahr" geworfen werde. Dass man allerdings die Entwicklung des diesjährigen Fahrzeugs komplett einstellen werde, kann er sich aber nicht vorstellen.