Jenson Button entwickelt sich in der Formel 1 so langsam zum Meister der Mischbedingungen. Bei schwierigen und wechselhaften Wetterverhältnissen schnappte sich der Brite in Budapest seinen zweiten Saisonsieg. Bereits in Kanada hatte der McLaren-Pilot in einem spannenden Rennen auf zeitweise nasser Fahrbahn triumphiert. "Aus irgendeinem Grund mag ich diese Bedingungen. Fragt mich bitte nicht warum, aber es hat wieder einmal geklappt", strahlte Button nach der Zieldurchfahrt überglücklich.

"Es war eine großartige Entscheidung vom Team, mich am Ende auf die weichen Reifen zu setzen - das lief hervorragend für uns", freute sich Button über die letztendlich richtige Reifenwahl als Schlüssel zum Sieg. "Das war insgesamt einfach ein absolut unglaubliches Wochenende", konnte der Brite seinen Triumph im Ziel kaum fassen. "Ich möchte mich beim ganzen Team recht herzlich bedanken. Alle haben so hart gearbeitet, um dieses Auto zu produzieren, das wir jetzt haben", so Button, der sich freute: "Ich denke, wir gehen nun wirklich auf einem tollen Hoch in die Sommerpause."

Motivation für Spa

Die Nummer 1 - Jenson Button zeigte in Budapest einmal mehr seine Qualitäten bei schwierigen Wetterbedingungen, Foto: Sutton
Die Nummer 1 - Jenson Button zeigte in Budapest einmal mehr seine Qualitäten bei schwierigen Wetterbedingungen, Foto: Sutton

Wichtig sei das Resultat daher auch als Ansporn für die Zukunft und würde nach drei schwachen Rennwochenenden, nach dem Sieg in Montral, inklusive des Doppelausfalls in Silverstone und auf dem Nürburgring, als Motivationsspritze gerade recht kommen. "Wir werden nun jeden Tag im Urlaub schon an Spa denken. Ich bin jetzt schon gespannt darauf, wie es weitergeht und wir wollen wieder gewinnen", kündigte der Weltmeister von 2009 an, der in Belgien dort weitermachen wollte, wo man nun in Ungarn aufgehört hat. Schlüssel zum Erfolg auf dem Hungaroring, war die Drei-Stopp-Strategie Buttons. Er habe daher auch die meiste Zeit das Gefühl gehabt, das Rennen gut unter Kontrolle zu haben.

"Es ist natürlich immer einfach das jetzt zu sagen, aber persönlich empfinde ich es so, dass ich gerade im ersten Stint schon sehr gut auf die Reifen aufpassen konnte. Ich glaube, dass viele ungefähr nach der Hälfte der Zeit angefangen haben, damit Probleme zu bekommen. Ich konnte aber weiter angreifen und das Auto fühlte sich wirklich gut an", erklärte der 31-Jährige. "Ich wusste, dass ich in einer guten Verfassung war und das Auto gut für mich arbeitete", so Button, der verriet: "Ich glaubte, dass es unter trockenen Bedingungen nur eine Frage der Zeit war, bis ich mir Lewis schnappen würde, weil er am Ende seiner Stints immer Probleme hatte."

Gutes Duell mit Hamilton

Jenson Button zeigte es an - zum 200. Grand-Prix in der Königsklasse gab es den zweiten Triumph auf dem Hungaroring, Foto: Sutton
Jenson Button zeigte es an - zum 200. Grand-Prix in der Königsklasse gab es den zweiten Triumph auf dem Hungaroring, Foto: Sutton

"Mit dem einsetzenden Regen stellte sich die ganze Sache dann zwar als ein bisschen anders heraus und auf den weichen Reifen war das schon ziemlich schwierig, aber auf der anderen Seite hat es auch unheimlich viel Spaß gemacht", erklärte der 31-Jährige, der sich in der Endphase des Rennens auch mit Stallgefährte Lewis Hamilton ein starkes Duell lieferte. "Es macht immer Spaß, mit Lewis zu kämpfen und ich denke, wir fahren ziemlich fair", lautete das Urteil des McLaren-Piloten über das teaminterne Duell, in dem die Führung mehrmals wechselte. Dabei rutschte Button in der zweiten Kurve mehrmals zu weit von der Ideallinie, profitierte seinerseits danach aber von Hamiltons Dreher an der Spitze. "Überall anders war es nicht so schlecht, aber in der zweiten Kurve war es noch nasser und mit den Reifen sehr kritisch", erklärte Button danach.

Trotz aller Schwierigkeiten habe sein McLaren gerade am Ende gute Arbeit geleistet. "Insgesamt hatte ich am Anfang der Stints immer Probleme die Geschwindigkeit vorne mitzugehen. Am Ende fühlte sich das Auto dann aber immer fantastisch an und ich konnte wirklich attackieren", erinnerte sich der 200-fache Grand-Prix-Starter, der seinen letzten Boxenstopp als entscheidenden Moment im Rennen sah. "Das Team sagte, dass wir auf Intermediates wechseln werden, was für mich zu diesem Zeitpunkt eine große Überraschung war. Ich war dann schon fast auf Höhe der Boxeneinfahrt, als das Team auf einmal funkte: "Nein, bleib doch draußen, weil Lewis jetzt reinkommt." Also fuhr ich erst einmal weiter", so Button.

Zur Sicherheit entschied man sich bei Mclaren dann, den zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierten, so wie die übrige Konkurrenz, für den letzten Stint auf die weichen Trockenreifen zu setzen. Im Nachhinein stellte sich das als die richtige Entscheidung heraus. "Ausgerechnet an diesem Wochenende mit einem Sieg davonzugehen, ist grandios. Ein wunderbares Rennen und das zu meinem 200. Grand Prix - einfach perfekt", strahlte Button, der anfügte: "Ich habe hier 2006 auch noch mein erstes Rennen gewonnen, das passt also wirklich alles hervorragend zusammen und dementsprechend werde ich den heutigen Abend genießen."