"Ich bin hier noch nie von Startplatz drei aus losgefahren, aber ich denke das ist nicht so schlecht. Es ist die saubere Seite und das ist auf diesem Kurs wichtig", erklärte ein zufriedener Jenson Button nach P3 im zeittraing von Budapest. "Ich bin froh vorne dabei zu sein und glücklich mit der Runde. Es war eine gute Runde, auch wenn es immer noch Bereiche gibt, wo man sich denkt, dass man es hätte besser machen können - alles in allem war es aber gut und habe im Qualifying noch viele Verbesserungen erzielt", so der Brite.

Für das Rennen war er zuversichtlich. "Wir haben eine Chance in der ersten Kurve und deshalb bin ich glücklich. Wir sind in einer guten Ausgangsposition für einen guten Kampf", erklärte Button. Die vielen Probleme auf dem Hungaroring, wie beispielsweise mit dem starken Wind, ließen den McLaren-Piloten kalt. "Auf anderen Strecken, wie etwa in Silverstone, weil das ja ein Flughafen und sehr offen ist, ist es mit dem Wind schlimmer. Hier ist man ein bisschen geschützter, wie in Monaco. Das ist also gar nicht so schlecht", meinte Button, der anfügte: "In der letzten Kurve ist es hier dafür nicht so einfach und ich weiß nicht so recht warum. Besonders, wenn die Reifen heiß werden, funktioniert das mit dem Asphalt einfach nicht."

Reifen könnten kritisch werden

Am Sonntag klettert Jenson Button für seinen 200. Grand prix ins Cockpit., Foto: Sutton
Am Sonntag klettert Jenson Button für seinen 200. Grand prix ins Cockpit., Foto: Sutton

"Man wird schon nach fünf oder sechs Runden im Rennen sehen können, dass wir dort wirklich Probleme haben. Das macht allerdings auch Spaß, denn wenn man es nicht hinbekommt, kann das Auto hinter einem aufschließen und hat auf der Geraden eine Chance", erklärte der Weltmeister von 2009, der sich freute: "Das ist also eine gute Herausforderung. Ich erwarte morgen ein sehr spannendes Rennen und für die Reifen wird es ziemlich hart, was auch an der Kursart hier liegt. Man beschädigt die Reifen einfach bei der Traktion, aber das behalten wir im Auge." Mit dem Samstag war der Engländer schon zufrieden und meinte: "Unsere Qualifying-Pace war nun schon wirklich gut und besser noch, als zuletzt. Wir können hier wirklich angreifen, aber wir müssen abwarten was passiert und wie sich das Rennen dann entwickelt."

"Es ist schwierig Vorhersagen zu treffen. Lewis hatte gestern im Training beispielsweise einen sehr guten Long-Run auf den besonders weichen Reifen", sagte Button in Bezug auf die richtige Reifenwahl. "Ob wir die Chance haben werden nur zwei Stopps zu machen, weiß ich nicht. So wie die Dinge liefen, werden es wahrscheinlich eher drei oder vier", glaubte der McLaren-Fahrer, der anfügte: "Der weichere Reifen ist der Schnellere. Das war bisher in diesem Jahr ja meistens so. Man weiß es aber nie, bevor jemand den normalen weichen Reifen ausprobiert und man dann die Zeiten damit sieht. Oftmals hat die härte Mischung ja im Rennen auch sehr gut funktioniert, obwohl das im Training noch nicht der Fall war."

Refenabbau, DRS & KERS

Im Verlaufe des Zeittrainings machte Button bei seinem Boliden eine steige Verbesserung aus. "Am Anfang hatte ich Probleme mit dem mangelnden Grip auf der Vorderachse, aber am Ende fühlte sich das Auto sehr gut an und hatte die Balance, nach der ich im ganzen Qualifying schon gesucht habe. Als es drauf ankam, haben wir es hingekriegt, auch wenn man jetzt natürlich sagen kann, dass vielleicht noch mehr drin war und wir eine bisschen bessere Runde hätten haben können", so der 31-Jährige, der sicher sicher war, am Sonntag auch auf der Strecke noch Plätze gutmachen zu können.

"Ich glaube man wird hier sogar eher eine Chance haben zu überholen, als auf dem Nürburgring, obwohl wir dort einige gute Manöver hatten. Wir haben diese stark abbauenden Reifen, das DRS und KERS. Ich glaube wenn man schneller ist und gut aus der letzten Kurve herauskommt, wird es einige Überholvorgänge geben", so Button, der positiv nach vorne blicken wollte: "Der Speed war das ganze Wochenende über gut. Ich denke, es ist ein langes Rennen und wird noch nicht heute entschieden."

Überrascht war der Montreal-Sieger davon, dass Ferrari nach einer starken Alonso-Runde in Q2 die Performance nicht halten konnte. "Scheinbar verlieren sie Rundenzeit, wenn sie härter angreifen. Aber ich bin mir sicher, dass sie morgen im Rennen wieder mit bei der Musik sind", meinte Button, der die Gegner nicht unterschätzen wollte. Dass das Rennen sein 200. Grand prix werden würde, beschäftigte ihn vorab hingegen weniger. "Ich mag Kuchen. Vielleicht bekomme ich ja einen, da ist also auf jeden Fall etwas gutes daran", scherzte der Brite in Bezug auf sein Jubiläum und verriet: "Ich war gestern Abendessen und das Team hat einen Kuchen für mich gehabt, das war sehr nett. Im Hotel gab es dann noch einen. Ich habe also schon zwei Kuchen auf dem Konto und hoffe heute noch auf einen weiteren."