Am Nürburgring hatte Lotus Renault GP mit einer Auspuff-Variante herum experimentiert. Statt des üblichen Front-Systems, testete Nick Heidfeld in der Eifel eine rückwärtige Alternative am R31. Heidfeld war die Abgaslösung am gesamten Freitag gefahren, doch das Team hatte sich entschieden, im Qualifying wieder auf das alte System umzurüsten. "Im Qualifying war es das erste Mal, dass ich das Qualifying- und Renn-Setup fuhr", erinnert sich der 34-Jährige zurück.

Die Umbauten kosteten viel Zeit, am Ende sprang ein elfter Startplatz heraus. Trotzdem freute sich Heidfeld über die neue Idee. "Das Team hat gesagt, dass ich den Auspuff am Freitag fahren würde", erklärte er. "Ich fand das gut, denn mit unserer derzeitigen Pace muss man einfach etwas ausprobieren und testen."

Beim Ungarn GP verzichtet Renault auf das rückwärtige System. "Hier behalten wir den Auspuff vorn", so Heidfeld. "Wir haben das System aber nicht aufgegeben." Stattdessen wurde der R31 in der kurzen Pause zwischen den back-to-back-Rennen mit ein paar kleinen Aero-Teilen ausgestattet. "Ich weiß noch nicht, was ich hier erwarten soll", grübelte Heidfeld. "Ich hatte auf mehr Updates gehofft." Ein größeres Paket für den Boliden kommt allerdings erst nach der Sommerpause in Spa Francorchamps.

Renault hatte ein Jahr lang Arbeiten am eigenen Windkanal vorgenommen, um die Datenauswertung zu verbessern. Vor kurzem wurde der Umbau fertig. "Wir haben im Kanal große Fortschritte gemacht", glaubte der Deutsche. "Wir denken, dass es jetzt besser geht. Es dauert aber eine Zeit lang, bis man die Teile ans Auto bringen kann." Der Umbau von einem 50- auf ein 60-prozentiges Windkanal-Modell sei der richtige Schritt gewesen. "Auch, wenn er uns kurz nach hinten gebracht hat, weil wir ihn ein paar Tage nicht nutzen konnten", verriet Heidfeld.

Heidfeld wollte sich mit Prognosen über das anstehende Wochenende nicht aus dem Fenster lehnen. Die Streckencharakteristik des Hungarorings gleiche am ehesten dem Stadtkurs in Monaco, meinte er. "Dort lief es für uns überhaupt nicht gut, aber seitdem hat sich einiges am Auto getan", machte er den Renault-Fans Mut. "Wir haben, was wir haben und müssen das Beste daraus machen."