Auf dem Nürburgring musste Jarno Trulli sein Cockpit Karun Chandhok überlassen. Erstmals seit dem Großen Preis von China 2004, als er nach seinem Aus bei Renault ein Rennen aussetzte, bevor es bei Toyota weiterging, war der 243-fache GP-Starter nicht an einem Grand-Prix-Wochenende dabei. "Ich bin natürlich sehr froh wieder zurück im Auto zu sein und freue mich in Ungarn endlich wieder auf die Strecke zu kommen", ließ Trulli vorab ausrichten.

"Der Große Preis von Ungarn findet auf einer typisch modernen Formel-1-Strecke statt. Es ist ein ziemlicher Stop-and-Go-Kurs, gibt viele langsame Kurven und wenig schnelle Stellen. Außerdem ist der Belag sehr wellig und es ist immer sehr heiß", fasste der Italiener zusammen und meinte: "Es ist also eine große Herausforderung für die Autos und Fahrer." Er persönlich würde Rennen, die die Fahrer physisch fordern aber mögen. "Eine gute Runde hinzukriegen erfordert wirklich vollste Konzentration und den Fokus auf das Wesentliche zu richten", erklärte der 37-Jährige. Vorhersagen seien zwar schwierig, aber Trulli hoffte, dass die Lotus-Performance auch in Budapest anständig sein wird.

Fitness als Urlaubsplanung

Jarno Trulli und Juan Pablo Montoya kennen sich aus ihrer gemeinsamen F1-Zeit noch gut, Foto: xpb.cc
Jarno Trulli und Juan Pablo Montoya kennen sich aus ihrer gemeinsamen F1-Zeit noch gut, Foto: xpb.cc

"Wir waren in Monaco konkurrenzfähig und das ist eine Strecke, die ziemlich ähnlich zu der in Ungarn ist. Sie ist langsam und man braucht gute Traktion, um gut aus den Kurven herauszukommen", sagte der Lotus-Pilot. Für die Zeit nach dem Rennen, in der die große Sommerpause der Königsklasse ansteht, hatte Trulli auch schon detaillierte Pläne - er wollte direkt im Anschluss an das Rennen mit der Familie in sein Haus nach Miami und die Sonne genießen. "Dort sind dann auch immer ein paar andere Piloten, mit denen ich mich zum Radfahren verabrede, wie beispielsweise Bruno Junqueira - oder ich treffe Juan Pablo Montoya", so der Routinier, der mit einem Augenzwinkern anfügte: "Mit dem Radfahren hat er es allerdings nicht so."

Seine Fitness verbessern wollte auch Teamkollege Heikki Kovalainen, der seine Freizeit nach Ungarn allerdings lieber in seiner finnischen Heimat verbringen möchte. Es sei im August zwar wichtig, die Batterien wieder einmal voll aufzuladen, doch erst einmal habe natürlich noch der anstehende Grand Prix Priorität. An Ungarn hatte Kovalainen ohnehin beste Erinnerungen, gewann er doch 2008 in Budapest sein erstes und bisher einziges F1-Rennen für McLaren. "Nach der Kälte in Deutschland freue ich mich auf die Hitze und den Staub in Ungarn", schmunzelte der 29-Jährige.

Im Unterschied zu anderen Kursen, sei die aerodynamische Effizienz ob der geringeren Geschwindigkeiten dort nicht ganz so wichtig. "Ich denke, wir werden dort dabei sein, die Teams vor uns wirklich ein bisschen jagen zu können - mehr zum Beispiel, als das auf einem Kurs wie in Silverstone möglich war. Wir müssen gut mit den Reifen arbeiten - aber wenn wir damit klug umgehen, dann glaube ich, dass es ein sehr interessantes Wochenende werden könnte", so Kovalainen, der sich auf das Rennen freute und meinte: "Ich werde in Ungarn immer gut empfangen und es sind auch viele finnische Fans vor Ort."