Vor der Saison waren die Erwartungen bei der Mannschaft aus Hingham groß. Dank Renault-Motoren und dem Red-Bull-Racing-Getriebe wollte Lotus einen großen Sprung nach vorne schaffen. Auch wenn man zu Saisonmitte nun besser dasteht, als noch in der Premierensaison, ist das Team nur Zehnter in der Konstrukteurs-WM. Heikki Kovalainen sieht dadurch noch keinen Grund zur Beunruhigung, weiß aber um die Gründe für die Probleme. "Ich würde sagen, dass unsere Erwartungen wohl etwas zu hoch waren", meinte der Finne.

Trotzdem wollte er den Trend beim Team von Tony Fernandes positiv sehen. "Genauso, wie wir die Lücke im Vergleich zum letzten Jahr geschlossen haben, als wir noch fünf Sekunden hinterher waren, sind wir jetzt nur noch ungefähr drei Sekunden hinter der Spitze. Wir haben also trotzdem viele Schritte nach vorne gemacht", meinte der 29-Jährige. Wenn man sich im zweiten Jahr nun das Mittelfeld ansieht, stecken hier natürlich einige Teams fest. Der Grund dafür ist ganz einfach, dass es sehr, sehr schwierig ist", glaubte der Ex-McLaren-Pilot.

Fabrik & Windkanal nicht groß genug

Lotus müsse sich für zukünftigen Erfolg daher weiter vergrößern. "Im Moment fehlen uns auch einfach die Einrichtungen. Wir haben keine Fabrik, die gut genug ist und für unseren Windkanal gilt das meiner Meinung nach leider auch", so Kovalainen, der anfügte: "Mit unseren momentanen Möglichkeiten, können wir nicht erwarten, dass wir mit der Mitte des Feldes oder mit Teams wie Renault oder Mercedes kämpfen können. Wir haben großartige Leute im Team, aber im Moment denke ich, kann man sie gar nicht so beurteilen, weil die Werkzeuge, die wir zur Verfügung haben, noch nicht gut genug sind."

"Wir müssen den Leuten folglich einfach besseres Material zur Verfügung stellen, damit jeder zeigen kann, wozu er im Stande ist - mich selbst miteinbezogen", so der Finne, der sich selbstbewusst äußerte: "Ich glaube, dass ich mit einem guten Auto einen sehr guten Job abliefern könnte. Meine Erfahrung ist mittlerweile groß. Ich habe in der Vergangenheit Fehler gemacht und auch nicht immer unbedingt die richtigen Dinge getan." Aus all diesen Problemen habe er aber eine Menge gelernt und sei dadurch gereift. "Ich glaube, dass ich ein sehr solider, guter und schneller Fahrer geworden bin", so Kovalainen.

Auch wenn er als ehemaliger Grand-Prix-Sieger nun oft am Ende des Feldes kämpfen müsste, habe seine Motivation genauso wenig nachgelassen, wie sein Selbstvertrauen. "An meinen eigenen Fähigkeiten habe ich überhaupt keine Zweifel und im Moment bin ich mit der Situation und meiner Position bei Team Lotus auch sehr glücklich", erklärte Kovalainen, der stolz anfügte: "Alles von Anfang an mitaufzubauen, hat mir im Team ein starkes Standing verschafft und das ist für die Zukunft, wenn das Auto dann schneller wird, natürlich sehr wichtig."