"Eines der Ziele, die sich ein Formel-1-Pilot selbst setzt, ist natürlich sein Heimrennen zu gewinnen. Man gibt immer 100 Prozent, aber zu Hause ist man immer noch einmal ein bisschen mehr motiviert", versprach Sebastian Vettel seinen vielen Fans bereits vorab. Wo er dem Publikum am Sonntag seine Motivation zeigen wollte, wusste er auch schon. "Der beste Platz für Überholmanöver ist vor der NGK-Schikane - eine wirklich anspruchsvolle Links-Rechts-Kombination", so der Red-Bull-Pilot.

"Dort kann man auf der Bremse überholen, weil man mit Schwung aus der vorherigen Kurve herauskommt und dann auf 100 Stundenkilometer herunterbremsen muss. Wenn man die Bremse später tritt, kann man die Kurve zuerst nehmen - das klingt zwar einfach, ist es aber nicht, denn man muss sich von den Randsteinen fernhalten", so Vettel, der erklärte: "Wenn man die trifft, hebt das Auto ab und man wird selbst wieder überholt." Teamkollege Mark Webber wollte im Vorfeld sportlich noch nicht zu sehr ins Detail gehen, schwelgte dafür aber in Erinnerungen.

Leidenschaftliche Fans & laute Musik

"Ich liebe es auf dem Nürburgring Rennen zu fahren. 2009 habe ich hier mein erstes Rennen gewonnen - dieser Ort hat also immer einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen", meinte der Australier in Bezug auf seinen ersten Formel-1-Sieg vor zwei Jahren. Besonders freute sich der Red-Bull-Star auch auf die Nordschleife, auf der er für PR-Zwecke im Laufe des Wochenendes wieder einige Demo-Runden drehen wird. Für das eigentliche Rennen würde es dann aber vor allem auf einen gewichtigen Faktor ankommen. "Das Wetter ist hier in den Hügeln der Eifel immer sehr unvorhersehbar", wusste der Australier.

"Wenn das auch dieses Wochenende wieder der Fall ist, bedeutet das, dass man selbstständig entscheiden muss, um irgendwie von den wechselhaften und kniffeligen Streckenbedingungen zu profitieren", so Webber, der sich zudem auf die Besucher vor Ort freute. "Die Fans nehmen das hier sehr ernst und sind wirklich sehr leidenschaftlich." Diese Erfahrung habe er in der Vergangenheit sogar jede Nacht am eigenen Leib erfahren. "Wir können die Musik vom Campingplatz sogar von unserem Team-Hotel aus hören", lachte der Red-Bull-Fahrer.